Von fremden Arten, genauer gesagt gebietsfremden Arten, wird gesprochen, wenn durch menschlichen Einfluss Arten in Gebiete gelangen, in denen sie zuvor nicht anzutreffen waren. Dies kann entweder beabsichtigt oder unbeabsichtigt geschehen. Meist handelt es sich jedoch um den ersten Fall, beispielsweise weil eine bestimmte Nutzpflanze auf heimischem Boden kultiviert werden soll. So brachten beispielsweise spanische Seefahrer im 16. Jahrhundert die Kartoffel nach Europa, wohl hauptsächlich aufgrund ihrer praktischen Lagereigenschaften.
Fachlich präzise handelt es sich bei fremden Arten übrigens um sogenannte „Neobiota". Fremde Pflanzenarten sind dementsprechend „Neophyten". Mit „Neozoen" sind fremde Tierarten gemeint, die sich unter die heimischen Arten (sogenannte „Indigene") mischen. Können sich Neobiota ohne menschliche Hilfe über mehrere Generationen hinweg fortpflanzen und behaupten, gelten sie als etabliert. Wenn die Präsenz von Neobiota unerwünschte Auswirkungen auf Indigene haben, spricht man von invasiven Arten, weil sie die Lebensgemeinschaft der heimischen Arten bedrohen. In der Geschichte der Evolution gibt es viele Beispiele dafür, wie fremde Arten heimische vertrieben haben.
Hawaii ist auf den ersten Blick ein Tropenparadies. Doch nur wenige wissen, dass die meisten Arten eingeführt sind.
Viele der ursprünglichen Arten Hawaiis sind sogenannte "endemische Arten". Das heißt, dass sie nur in einem sehr begrenzten Gebiet vorkommen. Wie Hawaii. Wenn diese Arten verdrängt werden, sterben sie weltweit aus.
Es gab so viele Neuansiedlungen von Pflanzen und Tieren auf Hawaii, dass die meisten endemischen Arten verdrängt wurden und oft ausstarben. Die wenigen einheimischen Arten, die in der Flut der Neuankömmlinge überlebten, zogen sich auf die entlegenen Bergspitzen zurück.
Von den ursprünglich 100 Vogelarten auf Hawaii sind mehr als die Hälfte inzwischen ausgestorben. Die meisten anderen sind stark gefährdet.
Australien ist mit seiner abgelegenen Lage und einzigartigen Pflanzen- und Tierwelt ein anderes Beispiel für die Folgen der Verbreitung fremder Arten.
Dramatische Folgen hatte hier die Einführung des europäischen Kaninchens. Ohne natürliche Feinde und Krankheiten kam und kommt es unter den Kaninchen immer wieder zu regelrechten Bevölkerungsexplosionen.
Sie fressen dann auf Quadratmeilen jeden Grashalm ab und verursachen Hungersnöte unter den einheimischen Tieren. Letztendlich fallen sie selbst ihrer Verwüstung zum Opfer und verhungern zu Millionen. Bis es zu der nächsten Welle der rasanten Vermehrung von Kaninchen kommt.
Quellen: Bundesamt für Naturschutz, ARDalpha
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