Das Obere Mittelrheintal beherbergt eine einzigartige Naturvielfalt. Die Landschaft zeichnet sich durch ein steppenartiges Mosaik aus großflächigem Magerrasen, wärmeliebenden Gebüschen und Säumen, Hecken sowie Trockenmauern aus. Die artenreichsten Biotope des Mittelrheintals liegen an den Rheintalhängen von Kaub, über Dörscheid und Bornich bis nach Patersberg. Naturefund konnte hier dank der großzügigen Spende durch die Deutsche Postcode Lotterie 72.000 m² Fläche kaufen und pachten. Allein in Dörscheid wurden mehr als 650 Schmetterlingsarten gezählt. Aber auch seltene Arten wie die Schlingnatter, die Gottesanbeterin oder die sehr seltene Steppen-Sattelschrecke finden hier einen Lebensraum. Diese Flächen werden nun dank guter Ortskenntnis und Expertise durch die Naturefund-Mitarbeiter gepflegt.
Lebensräume für Insekten und Pflanzen werden immer kostbarer. Die Ergebnisse der Krefelder Studie von 2017, die einen Rückgang der Biomasse der Fluginsekten in Schutzgebieten um rund 75 % innerhalb von nur 30 Jahren zeigte, erzeugten bundesweit großes Aufsehen. „Der Erhalt der Biodiversität hat eine hohe Priorität für uns“, so Katja Wiese, Geschäftsführerin von Naturefund. „Das Oberen Mittelrheintal ist eine Schatzkammer der Artenvielfalt. Zudem wird die Bundesgartenschau 2029 im Oberen Mittelrheintal stattfinden und damit besteht eine Chance, dieses wertvolle Ökosystem mit seiner einzigartigen Artenvielfalt einer Vielzahl von Menschen nahezubringen.“
Einst wurden die Flächen im Mittelrheintal für landwirtschaftliche Zwecke wie Schaf- und Ziegenweide, Obstwiesen, Weinbau und Schieferabbau genutzt. Seit die Bewirtschaftung in den 60er Jahren zurückging, verbuschten die Gebiete zusehends. Trockenmauern verfielen oder wuchsen zu, während die Weinberge zu Gebüschlandschaften wurden. Dadurch ist auch der außergewöhnliche Artenreichtum dieser Region in großer Gefahr.
Naturefund hat sich viel vorgenommen, um die wertvollen Ökosysteme im oberen Mittelrheintal zu bewahren. So werden auf den häufig zugewachsenen Flächen Teile der Büsche entfernt, um Mosaikstrukturen und Kleinstleberäume für die seltenen Arten zu schaffen. Zudem wird der Eingang eines Schieferstollens freigelegt, um auch verschiedenen Fledermausarten eine freie Flugbahn zu bieten. Zahlreiche gebietstypische Trockenmauern sollen von wildem Wuchs befreit und Holzhaufen angelegt werden, um zusätzlichen Unterschlupf für Insekten und Reptilien zu gewährleisten. Alle Arbeiten finden in Kooperation und Abstimmung mit den lokalen Behörden und Verbänden, wie der Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord (Biotopbetreuung) oder dem Zweckverband Mittelrhein statt.
Hier finden Sie das Foto zur PM. Bildunterschrift: Der Aufrechte Ziest ist ein typischer Bewohner des Mittelrheintals. Die krautig wachsende Pflanze wurde bereits in der Antike als Heilpflanze verwendet. Foto: Naturefund
Weitere Informationen finden Sie unter www.naturefund.de
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- Spendenkonto Naturefund: Nassauische Sparkasse, IBAN DE34 5105 0015 0101 2613 52, Swift: NASSDE55XXX
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