Holzscheite brennen in Nahaufnahme
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Nachhaltige Brennstoffe vorteilhaft für Mensch und Natur

Der Umstieg auf moderne Kochbrennstoffe kann die Lebenssituation von Frauen im globalen Süden verbessern und gleichzeitig das Klima schützen - dass zeigt eine Studie von Forschenden des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung. 

Zusammenhang zwischen moderner Energie und demografischem Wandel

Mit der Studie wurde zum ersten Mal ein Zusammenhang zwischen der weltweiten Energiewende und dem demografischen Wandel in ärmeren Ländern deutlich. Derzeit hat mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung keinen Zugang zu modernen Kochbrennstoffen. Die daraus resultierenden Folgen treffen vor allem Frauen und Mädchen, denn die dadurch entstehende zeitaufwändigere Hausarbeit hält diese nicht nur vom Schulbesuch ab, sondern auch von modernen Medien wie beispielsweise dem Internet und damit wichtigen Informationsquellen.

Laut Studie würden Frauen dank moderner Energiequellen zudem von der Notwendigkeit befreit, viele Kinder zur Erledigung zeitaufwendiger Aufgaben zu haben. So fanden die Forschenden auf Grundlage von Daten, die über einen Zeitraum von mehr als 25 Jahren und 44 Ländern des globalen Südens erhoben wurde, einen signifikaten Zusammenhang zwischen dem Zugang zu moderner Energie und einer geringeren Zahl an Geburten pro Frau. Die stärksten Auswirkungen wurden dabei in Ländern mit anfänglich hohen Geburtenraten festgestellt. Laut Studie kann so eine direkte Verbindung zwischen der Umstellung auf moderne Energien und dem demografischen Wandel gezogen werden.

Energiegewinnung mittels Holz

Mehr als die Hälfte der Weltbevölkerung hat derzeit keinen Zugang zu modernen Brennstoffen wie Elektrizität oder Gas. Die Folge ist die Verwendung von Brennholz oder Holzkohle zur Gewinnung von Energie. Während insbesondere die rurale Bevölkerung mit Brennholz kocht, ist für 85% der städtischen Bevölkerung die Holzkohle primärer Energieträger. Das Problem: Die Verwendung von Holzkohle als Energieträger führt maßgeblich zur Erderwärmung bei, werden für die Produktion einer Tonne Holzkohle bis zu 17 Tonnen Waldholz zerstört. Was folgt ist eine Abwärtsspirale: Weniger Wald führt zu weniger intakten Wasserkreisläufen, führt zu einer geringeren Bodenqualität und damit einhergehend zu geringeren Ernteeträgen. Dies wiederum begünstigt die Landflucht hin zur Stadt. Städtische Bevölkerungszahlen steigen, was eine höhere Nachfrage nach Holzkohle zur Folge hat - also wieder mehr Abholzungen verursacht. Dieser Teufelskreis hat seine Folgen: Bis 2030 wird es laut Schätzungen bis zu 50 Millionen Flüchtlinge alleine aufgrund eines nicht mehr funktionierenden Bodens geben.

Nafagaz-Kocher als zusätzliche Lösung

Um den entgegenzuwirken wenden wir in einer Vielzahl unserer internationalen Naturschutzprojekten  die innovative Anbaumethode Dynamischer Agroforst gepaart mit dem Kocher Nafagaz an, einem effizientem Pyrolyseherd, der beim Kochen neben Wärme auch Pflanzenkohle erzeugt. Unter anderem kann dem Kocher zur Energiegewinnung das im Dynamischen Agroforst entstehende Schnittgut zugeführt werden, aber auch sonstige Restbiomasse kann verwendet werden. Somit bietet der Kocher in Verbindung mit dem Dynamischen Agroforst die Möglichkeit einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft, die zum einen noch vorhandene Waldressourcen schützt und damit aktiv CO2-Senken erhält und zum anderen zu einer klimafreundlicheren Energiegewinnung beiträgt. So bindet ein Kocher im Schnitt eine halbe Tonne CO2, schafft 600 m² fruchtbaren Boden und rettet 500 m² Wald vor der Abholzung – jedes Jahr.

Zur Studie vom PIK

Mehr erfahren über die Nafagaz-Kocher