Rinderherde grast auf vertrocknetem Boden
· Naturefund

IPCC-Abschlussbericht zeigt dringenden Handlungsbedarf

Der Abschlussbericht des Weltklimarats IPCC zeigt deutlichen Handlungsbedarf hinsichtlich der Eindämmung der Erderwärmung. Die ansonsten aufgezeigten Zukunftsszenarien sind dramatisch. Hier finden Sie die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Bericht.

Menschengemachte Erderwärmung

Menschliche Aktivitäten und die damit verbundenen Emissionen von Treibhausgasen sorgen für einen Anstieg der Temperatur. Im Jahr 2019 waren die atmosphärischen CO2-Konzentrationen höher als jemals zuvor in mindestens 2 Millionen Jahren und die Konzentrationen von Methan und Stickstoffoxid höher als zu jedem anderen Zeitpunkt in mindestens 800.000 Jahren. Im Jahr 2019 stammten etwa 79 % der globalen Treibhausgas-Emissionen aus den Sektoren Energie, Industrie, Verkehr und Gebäude und 22 % aus der Land- und Forstwirtschaft und anderen Bereichen der Landnutzung.

Die Folge: Die globale Oberflächentemperatur war im Zeitraum von 2011 bis 2020 um 1,09 Grad höher als zwischen 1850 und 1900. Zudem ist sie seit 1970 schneller gestiegen als in jedem anderen 50-Jahres-Zeitraum in den letzten 2000 Jahren. Dabei war der Anstieg der Temperatur über Land mit rund 1,6 Grad höher als über den Ozeanen mit rund 0,9 Grad.

Folgen der Erderwärmung laut IPCC-Bericht

Extremwetter, steigende Meeresspiegel und Ökosystemverluste

Die mit der Erderwärmung einhergehenden Veränderungen in der Atmosphäre, den Ozeanen und der Biosphäre hat bereits heute weitreichende Auswirkungen auf viele Regionen der Welt, seien es Wetter- oder Klimaextreme wie Hitzewellen, Starkniederschläge, Dürre oder Wirbelstürme. Laut Bericht hat in diesem Zusammenhang der menschliche Einfluss auf das Klima auch die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass Extremereignisse zeitgleich auftreten, beispielsweise Hitzewellen und Dürren. 

Der mittlere globale Meeresspiegel ist zwischen 1901 und 2018 um 20 Zentimeter gestiegen, wobei der Einfluss des Menschen auf das Klima laut Bericht höchstwahrscheinlich die Hauptursache für den Anstieg seit mindestens 1971 ist.

Der Klimawandel hat erhebliche Schäden und Verluste in Land-, Süßwasser-, Küsten- und Meeresökosystemen verursacht. Hunderte von lokalen Artenverlusten sind auf die Zunahme von Hitzeextremen zurückzuführen, womit laut Bericht sowohl an Land als auch in den Ozeanen ein massiver Artenverlust einhergeht. Die Auswirkungen des Klimawandels auf einige Ökosysteme werden vermutlich unumkehrbar sein, beispielsweise das Schmelzen der Gletscher sowie das Auftauen des Permafrosts im arktischen Ökosystem.

Geringere Ernährungssicherheit und mehr Wasserstress

Derzeit leben circa 3,3 bis 3,6 Milliarden Menschen an Orten, die sehr anfällig für die Folgen des Klimawandels sind. Durch die Zunahme von Wetter- und Klimaextremen sind Millionen von Menschen einer akuten Ernährungsunsicherheit und einer geringeren Wassersicherheit ausgesetzt. Insbesondere Regionen mit Entwicklungseinschränkungen sind dabei besonders anfällig für Klimagefahren, beispielsweise Regionen in Afrika, Asien, Mittel- und Südamerika, auf kleinen Inseln und in der Arktis. Auch indigene Völkern, Kleinbauern in Subsistenzlandwirtschaft und Haushalten mit niedrigem Einkommen sind betroffen. Generell kann gesagt werden: Gemeinschaften, die in der Vergangenheit am wenigsten zum aktuellen Klimawandel beigetragen haben, sind am stärksten von dessen Folgen betroffen.

Sofortige Maßnahmen können Folgen der Erderwärmung begrenzen

Der Bericht sagt für fast alle Szenarien für den kurzfristigen Treibhausgasausstoß eine Erderwärmung um 1,5 Grad im Zeitraum von 2030 bis 2035 voraus. Diese Erwärmung war im Pariser Klimaabkommen eigentlich bis zum Ende des Jahrhunderts anvisiert. Lediglich eine tiefgreifende, schnelle und anhaltende Verringerung der Emissionen könnte laut den Wissenschaftlern eine sichtbare Verlangsamung der Erderwärmung erreichen. Doch die weltweiten Treibhausgas-Emissionen müssten dafür bis 2030 um 48 % gegenüber 2019 sinken und bis 2035 um 65 %. Generell sei das Erreichen von Netto-Null-Emissionen erforderlich, um den Klimawandel langfristig zu begrenzen. 

Eines ist aus Sicht des Weltklimarats klar: Die nächsten Jahre sind entscheidend. Die in diesem Jahrzehnt getroffenen Entscheidungen und durchgeführten Maßnahmen werden sich jetzt und in den nächsten Jahrtausenden auswirken. Es gilt, Maßnahmen schnell umzusetzen, um eine lebenswerte und nachhaltige Zukunft für alle zu sichern.

Helfen Sie mit, die Folgen des Klimawandels zu begrenzen und ein weiteres Fortschreiten der Erderwärmung zu verhindern! Schützen Sie noch intakte Ökosysteme oder berechnen Sie Ihren CO2-Ausstoß und gleichen diesen im Anschluss aus.

 

Quelle:

IPCC: Sechster Sachstandsbericht

Natur schützen

Unterstützen Sie Naturefund und schützen Sie Natur.

Zurück zur Übersicht

Nächster Artikel