Zunehmende Zerschneidung von Naturräumen

Naturinsel als Lebensraum inmitten industriell genutzter Fläche
Habitatverinselung
Foto: Pixabay

Durch Verkehrswege und landschaftszerschneidende Elemente werden die Lebensräume vieler Tier- und Pflanzenarten verkleinert, zerteilt und isoliert. Diese Flächenzerschneidung gilt als wesentliche Ursache für den Rückgang der Arten und die Gefährdung der Artenvielfalt.

Naturinseln in unserer Kulturlandschaft

Wenn Menschen Land nutzen, bleiben mitunter kleine Naturräume zurück. Es sind Inseln ungestörter Natur in einem Meer total veränderter Lebensräume.

Ein Beispiel findet sich im brasilianischen Regenwald. Gibt es Rodungen, so bleiben häufig kleine Waldinseln übrig. Die Vegetation um diese Inseln wächst zwar nach, doch es sind hauptsächlich Büsche und Kräuter, kein Wald mehr. Wissenschaftler untersuchten diese Waldinseln und stellten dabei fest, dass zum Rand hin immer mehr Arten verloren gingen, manche verschwanden sogar auch noch 20 Jahre nach der Abholzung. Einige, weil die Bedingungen sich immer noch änderten, andere, weil der Naturraum der Insel zu klein war, um eine stabile Population zu erhalten.

Randeffekte und Artenschwund

Ähnliche Effekte gibt es auch in Wäldern, die durch Straßen zerschnitten sind. Ein Beispiel von vielen ist eine Vogelgruppe, die sich von Treiberameisen ernährt. Diese Ameisenvögel sind daran angepasst, sich im dunklen Wald zu bewegen. Sie fliegen nicht ins offene Gelände. Treiberameisen brauchen allerdings große Urwaldareale als Lebensraum und wandern einfach weiter, wenn eine Waldinsel nichts mehr bietet. Die Ameisenvögel überqueren jedoch nicht die offene Straße und bleiben im kleinen Waldstück zurück. Bald finden sie in der Waldinsel nicht mehr genug zu fressen und verhungern.

Wenn Naturräume in Inseln zerlegt werden, führt dies zu einer deutlichen Vereinfachung des Ökosystems. Eine Art nach der anderen stirbt aus. Am Ende erhält man etwas, was mit dem Ausgangszustand des Ökosystems nur noch wenig zu tun hat.

Derartige Verinselungen kommen immer häufiger vor. In den letzten Jahrzehnten wurden weltweit etliche neue Straßen und weitere Verkehrswege errichtet. Mit dem Gedanken, Menschen und Güter schneller von A nach B bringen zu können, wurde dadurch jedoch auch dafür gesorgt, dass viele Tier- und Pflanzenarten immer größere Probleme damit haben zu überleben. Und je kleiner diese Inseln sind, umso gefährdeter sind ihre Bewohner. 

Lösungen

Politisch wird zumindest in Deutschland bereits versucht, den Prozess der Verinselung aufzuhalten. Um neue Straßen errichten zu können, sind oft aufwendige Genehmigungsverfahren zu erfüllen. Unberührte Naturlandschaften sollen dadurch nicht noch weiter verinselt werden.

Eine weitere Möglichkeit, um den Prozess der Verinselung zu stoppen, sind Naturreservate oder Naturschutzgebiete. In ihnen soll es Tieren und Pflanzen ermöglicht werden, fernab anthropogener Einflüsse zu existieren. Naturefund möchte einen Beitrag dazu leisten, weltweit Schutzgebiete zu errichten, um die Vielfalt der Arten zu bewahren. Mit einer Spende an unser Projekt in Costa Rica oder eines unserer weiteren ganzheitlichen Naturschutzprojekte können auch Sie einen Anteil dazu beitragen. 

Lesen Sie weiter: Einführung fremder Arten

Natur schützen

Unterstützen Sie unsere Projekte und schützen Sie Lebensräume.