Ökologische Bedeutung von Graslandschaften
Grünland, also Wiesen und Weiden, stellen immens wichtige Bestandteile unserer Kulturlandschaften dar. Nicht nur erhöhen sie die Biodiversität – auch zum Klima- und Bodenschutz können sie beitragen. Rund 3,5 Milliarden Hektar weltweit sind Grünland, welches einen sehr hohen Humusgehalt besitzt. Durch stetiges Pflanzenwachstum wird ständig Kohlendioxid aus der Luft gebunden. Graslandböden sind nach den Mooren die wichtigsten Kohlenstoffspeicher mit weltweit rund 590 Milliarden Tonnen gespeichertem CO2. Gleichzeitig zählen Grünlandflächen fast überall zu den am wenigsten geschützten Lebensräumen. Dabei leistet Grünland neben dem Klimaschutz auch andere wichtige Ökosystemfunktionen. Bei einer nicht zu intensiven Nutzung dient Grasland dem Bodenschutz und der Bodenfruchtbarkeit, dem Schutz sauberen Trinkwassers sowie der Rückhaltung von Wasser in der Landschaft.
Probleme intensiver Nutztierhaltung
Die konventionelle Rinderhaltung ist zu einem nicht unerheblichen Anteil am Ausstoß von Treibhausgasen verantwortlich. So werden pro Kilogramm Rindfleisch laut BMU über 13 Kilogramm CO2-Äquivalente ausgestoßen.
Circa 30 % der weltweiten eisfreien Landfläche werden derzeit als Weideland genutzt, zusätzliche 33 % als Anbaufläche zur Futtergewinnung. Insgesamt machen Nutztiere um die 20 % der gesamten Biomasse auf der Erde aus. Die damit einhergehende intensive Nutzung von Grünland in der Landwirtschaft und der Anbau von Futtermitteln für Nutztiere in Monokultur sorgt für einen zunehmenden Verlust der Artenvielfalt, der Abholzung noch intakter Wälder, der Freisetzung von Treibhausgasen und der Verschlechterung des Ökosystems Boden. Mehr dazu
Sind Kühe also schädlich für das Klima? Nicht zwingend, wenn man die richtige Beweidungsform verwendet und die natürliche Balance zwischen Graslandschaft und Tiereinwirkung bedenkt.
Ganzheitliches Weidemanagement
Das nachhaltige Weidekonzept basiert auf natürlichen Ökosystemen und Kreisläufen. Die Tiere beweiden bei hohem Besatz kurzzeitig eine räumlich begrenzte Fläche. Anschließend folgt eine lange Ruhephase der Weide.
Durch die zeitlich begrenzte Beweidung der Flächen wird nur der obere Teil der Grashalme abgefressen. Es bleibt genug Grün übrig, dass das Gras dank Fotosynthese Kohlendioxid aus der Luft aufnehmen kann. Zudem verstärkt sich das Wurzelwachstum. Das ganzheitliche Weidemanagement soll dazu dienen, die Aspekte Klimaschutz, Bodenfruchtbarkeit und Tiergerechtheit zu vereinen.
Ökologisches Monitoring
Um den Einfluss der nachhaltigen Beweidung auf den Naturschutz und die Artenvielfalt messen zu können, verwendet Naturefund ein Monitoring-System: das Ecological Outcome Verification (EOV). Anhand von 15 Indikatoren wird der Einfluss der nachhaltigen Beweidung auf die Artenvielfalt, Wasserspeicherfähigkeit sowie Bodengesundheit gemessen. So sollen Ökosystemprozesse nachhaltig positiv verändert werden. Eine besondere Aufmerksamkeit kommt dabei der Untersuchung der Bodenoberfläche zu. Empirisch überprüft wird dabei der Humusanteil im Boden, die Biodiversität, die Bodenbedeckung, Wasserinfiltration, Bodenkohlenstoff sowie Bodengesundheit. Zu den Kriterien des Ökologischen Monitorings
Ziel des Projektes ist es, fruchtbare Graslandschaften zu schützen, alternative Wege in der Landwirtschaft aufzuzeigen, in denen die Wasserspeicherfähigkeit und der Nährstoffgehalt des Bodens erhöht sowie die Artenvielfalt geschützt und vergrößert wird. Steigert sich wie erhofft der Humusgehalt im Boden, führt dies zu einer besseren CO₂-Bindung. Gemeinsam mit Bauern etablieren wir das ökologische Monitoring und schaffen ein Messinstrument für diese Indikatoren.
Unterstützen Sie uns bei der Betreuung unserer kleinen Rinderherde mit einem nachhaltigen Weidemanagement und schützen Sie damit wichtige Ökosysteme wie Graslandschaften.
Mit 5 € helfen Sie uns beim Aufbau von 2 m² fruchtbarem Boden.