ein Wald in Flammen
· Naturefund

Extremwaldbrände nehmen weltweit zu: Europa als Hotspot

Europa wird zum Hotspot für extreme Hitzeperioden, Waldbrände und Dürren. Ein aktueller Bericht des europäischen Erdbeobachtungssystems Copernicus und der Weltwetterorganisation (WMO) zeigt, dass Europa im vergangenen Jahr seinen heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen erlebt hat.

Die Durchschnittstemperatur lag rund 2,3 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau, während die Niederschläge in weiten Teilen der Region unterdurchschnittlich waren. Die hohen Temperaturen haben zu weitverbreiteter Dürre geführt und die Zahl und Größe von Waldbränden drastisch erhöht.

Waldbrände in Kanada und Europa

In Kanada kämpft man seit Wochen gegen schwere Waldbrände. In der Provinz Alberta wurden bereits 330.000 ha Wald- und Grasflächen vernichtet, und auch in Quebec sind etwa 180.000 ha betroffen. In Spanien ereigneten sich im Jahr 2022 die bislang verheerendsten Waldbrände, gefolgt von weiteren Bränden im Jahr 2023, die durch Brandstiftung verursacht wurden. Der EU-Atmosphärendienst CAMS verzeichnete Rekordwerte bei den Brand-Emissionen in Spanien und Kanada und deutete auf eine besorgniserregende Zunahme von Waldbränden auf der Nordhalbkugel hin.

Brandenburg: Ein Brennpunkt in Deutschland

Brandenburg ist in Deutschland besonders von Waldbränden betroffen. Ein Waldbrand in der Nähe von Jüterbog breitet sich auf 150 ha aus, und insgesamt entfachen ein Drittel aller Waldbrände in Deutschland in Brandenburg. Die Trockenheit und die kargen Böden machen die Region anfällig für Brände. Die Hauptursache für Waldbrände liegt jedoch im menschlichen Verhalten, sei es Fahrlässigkeit oder vorsätzliche Brandstiftung.

Warum brennt der Wald immer wieder?

Die Antwort ist einfach: Der Mensch ist fast immer schuld. Laut dem Umweltbundesamt konnte bei rund der Hälfte der Waldbrände im Jahr 2020 keine konkrete Ursache ermittelt werden. In den Fällen, in denen die Ursache bekannt war, waren Brandstiftung und Fahrlässigkeit die Hauptgründe. Blitzschläge spielen eine untergeordnete Rolle. Die meisten Brände werden durch Unachtsamkeit verursacht, sei es durch weggeworfene Zigarettenkippen, unbeaufsichtigte Lagerfeuer oder fahrlässiges Verhalten von Landwirten oder Waldarbeitern.

Waldbrandrisiko und Maßnahmen

Die Prognosen deuten darauf hin, dass Waldbrände in Zukunft häufiger auftreten und intensiver werden. Die steigenden Temperaturen und der Rückgang von Niederschlägen erhöhen das Waldbrandrisiko erheblich. Durch den Klimawandel wird der Wald trockener, was die Menge an brennbarem Material erhöht. Die zunehmende Trockenheit und Hitze führen zu extremen Bedingungen, die Waldbrände begünstigen. Um effektiv gegen Waldbrände vorzugehen, ist ein ökologischer Waldumbau erforderlich, der auf naturnahe Wälder und präventive Maßnahmen setzt.

Runter mit den Emissionen

Die jüngsten Entwicklungen sind Teil eines Musters, das Hitzestressextreme in Europa häufiger und intensiver werden lässt, warnt Copernicus-Chef Carlo Buontempo. Ein Hoffnungsschimmer inmitten der Klimakrise ist dem Bericht der WMO zufolge die steigende Nutzung erneuerbarer Energien. Im vergangenen Jahr wurde erstmals mehr Strom aus erneuerbaren Energien als aus fossilem Gas erzeugt. Wind- und Solarenergie lieferten 22,3 % des Stroms in der Europäischen Union (EU) und überholten damit Gas (20 %). Diese verstärkte Nutzung erneuerbarer Energien ist entscheidend, um die Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen zu verringern, betont WMO-Chef Petteri Taalas.

Der Europäische Wissenschaftliche Beirat zum Klimawandel empfiehlt, dass die EU ihre Emissionen bis 2040 um 90 bis 95 % im Vergleich zu 1990 reduzieren sollte. Der Staatenbund hat sich das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutral zu sein. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die meisten Emissionsminderungen bereits zehn Jahre früher erfolgen. Nur so können die Risiken der Klimakrise tatsächlich abgemildert werden.

Lesen Sie hier mehr zu ganzheitlichen Baumprojekten gegen das Verschwinden unserer Wälder.

Unterstützen Sie uns bei unseren Naturschutzprojekten!

Quellen: Deutschlandfunk, TAZ, Copernicus

Natur schützen

Unterstützen Sie Naturefund und schützen Sie Natur.

Zurück zur Übersicht

Nächster Artikel