Die Hehneswiesen befinden sich in Südhessen und umfassen etwa 470.000 m². Früher waren die Hehneswiesen ein einzigartiges Feuchtgebiet mit zahlreichen Arten. In den letzten Jahrzehnten wurden sie jedoch zunehmend entwässert und intensiv als Grünland oder Acker genutzt.
Die Wiesen trockneten in Folge aus und die einmalige Artenvielfalt verschwand. Erst der Einsatz von Naturschutzorganisationen führte dazu, dass ein Restbestand der Hehneswiesen erhalten blieb. Mit Unterstützung der örtlichen Naturschutzbehörde wurden in den letzten Jahren Flächen für den Naturschutz aufgekauft bzw. die Bewirtschaftung einiger Grundstücke im Sinne des Naturschutzes gestaltet.
Die 12.566 m², die Naturefund zusammen mit dem NABU Dieburg gekauft hat, waren noch im Privatbesitz. Sie wurden intensiv genutzt und liegen genau an der Zusammenführung zweier Entwässerungsgräben. Eine Wiedervernässung der Hehneswiesen hätte dieses Teilstück verstärkt unter Wasser gesetzt, wodurch es für den Eigentümer nur noch bedingt als Grünland nutzbar wäre. Daher unterblieb bisher eine Entwässerung.
Durch den Kauf entstand die einmalige Chance, die zwei Entwässerungsgräben zurückzubauen und damit einen Großteil der Hehneswiesen wieder in ihren ursprünglichen Zustand zu versetzen.
Durch die Lage dieser Fläche zwischen zwei Gräben hat sie eine Schlüsselfunktion für die Verbesserung der Wasserverhältnisse des gesamten Gebietes. Mit dem Kauf wurde es möglich, einen großen Teil der Hehneswiesen wiederzuvernässen. Auch wurde die Nutzung extensiviert, das heißt, die Fläche wird nicht mehr gedüngt und nur einmal im Jahr gemäht und zwar zu einem Zeitpunkt, wo die Wiesenbrüter ihre Brut bereits erfolgreich aufgezogen haben.
Eine Wasserrückhaltung in beiden Gräben fördert eine Feuchtwiesenentwicklung und verbessert die Lebensbedingungen für die Ziel- und Leitarten. Ohne eine Ankauf wäre weder die Nutzungsextensivierung noch die Optimierung der Wasserrückhaltung auf der Gesamtfläche möglich.
Die Hehneswiesen sind ursprünglich ausgedehnte Feuchtwiesen von mehr als 47 Hektar Größe. Dieser Lebensraum wird durch hohe Grundwasserstände und zeitweilige Überflutung geprägt. Über viele Jahrzehnte waren derartige Wiesen nur eingeschränkt nutzbar. Eine Düngung fand in der Regel nicht oder nur sehr spärlich statt.
Der Mahdzeitpunkt war den Feuchtigkeitsverhältnissen und dem überwiegend spärlichen Aufwuchs angepasst. Auch das Walzen oder Abschleppen der Wiesen war eine seltene Ausnahme. Die frühjahrsfeuchten Grünlandflächen waren außerordentlich blütenreich und boten Weißstörchen, Braunkehlchen, Großen Brachvögeln und zahlreichen Kiebitzen Nahrungs- und Brutplätze.
Leider fanden in den letzten 30 Jahren umfangreiche Entwässerungs- und Drainagemaßnahmen statt. Die Wiesen trockneten zunehmend aus und ermöglichten eine intensive Nutzung mit teilweise dreimaliger Mahd im Jahr sowie regelmäßigen Düngegaben und Abschleppen bzw. Walzen der Flächen. Von den Rändern schoben sich immer mehr Ackerflächen in das Gebiet und schließlich wurden auch Wiesen im Zentrum des ehemaligen Feuchtwiesenareals in Ackerflächen umgewandelt.
Erst der energische Einsatz der örtlichen Naturschützer von NABU und HGON führte zum Stopp dieser negativen Entwicklung. Flächenkäufe, die Rückverwandlung von Äckern in Wiesen und Weiden sowie die Anlage von Feuchtmulden zeigen erste Erfolge.
Die Restbestände einiger seltener Pflanzenarten konnten so erhalten werden und die Prachtnelke besiedelte erstmals seit Jahrzehnten wieder eine Teilfläche neu. Auch Laub- und Grünfrösche wurden wieder heimisch und finden seither in mehreren Flachwasserbereichen gute Laichplätze. Mehrere Libellenarten, der Ameisenbläuling und der Schwalbenschwanz sind heute wieder im Gebiet anzutreffen.
Weißstörche brüten seit 2003, Kiebitze sind regelmäßig auf dem Durchzug zu beobachten und pflanzen sich in der Randzone in wenigen Paaren fort. Schwarzkehlchen, Wiesenpieper, Baumfalke, Kornweihe, Silberreiher und mehrere Watvogelarten lassen sich regelmäßig beobachten.
Aufgrund der Vorkommen dieser gefährdeten Arten und Lebensräume wurden die Hehneswiesen in das NATURA-2000-Netzwerk der Europäischen Union als Teilfläche der Unteren Gersprenzaue aufgenommen.
Die Entwässerungsgräben wurden zurückgebaut und die Fläche wird seit dem Kauf nur noch extensiv bewirtschaftet. Langfristig sollen weitere Privatgrundstücke erworben und teilweise von Äckern in Feuchtwiesen umgewandelt bzw. die Nutzung von Grünlandflächen an die Anforderungen der besonderen Schutzgüter angepasst werden.
Feucht- und Frischwiesen sowie Viehweiden, schilfbestandene Gräben und Flachwasserbereiche, ebenso wie Gehölzstreifen und Hecken sollen hier zukünftig ein kleines Naturparadies entstehen lassen.
Von angrenzenden Rad- und Feldwegen kann die interessierte Bevölkerung an der Entwicklung teilnehmen und aufregende Naturbeobachtungen erleben. In der Nähe des regelmäßig besetzten Storchenhorstes wurde bereits eine Informationstafel installiert, weitere sollen folgen.
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