Die Äskulapnatter ist die größte Schlange Europas. Sie wird zwischen 1,20 m und 1,50 m lang und sie jagt hauptsächlich Mäuse. Für den Menschen ist sie völlig ungefährlich. Mit ihrer sehr schuppigen Haut kann sie elegant Bäume hochklettern, selbst solche mit glatter Rinde.
Im Mittelmeerländer und Kleinasien ist sie häufiger anzutreffen, doch in Deutschland ist sie extrem selten. Hier kommt die Äskulapnatter nur an drei Standorten vor: An den Donauhängen bei Passau, in Südhessen am Neckarufer und in einigen Tälern vom südlichen Odenwald sowie rund um Wiesbaden, Schlangenbad und dem Rheingau, wo ihr nördlichstes Verbreitungsgebiet überhaupt ist. Diese drei Populationen liegen stark isoliert und es besteht kein Austausch zwischen ihnen.
Die Natter besiedelt ein großes Spektrum an Lebensräumen. Rund um Wiesbaden findet man sie vor allem an Trockenhängen, in und am Rande von lichten Laubwäldern, in Bachtälern und auf Streuobstwiesen. Der Lebensraum dieser völlig ungefährlichen Schlange ist jedoch durch den massiven Einsatz von Pestiziden in der Landwirtschaft und durch Siedlungserweiterungen immer weiter am Verschwinden. Zudem werden jedes Jahr zahlreiche Tiere durch den Straßenverkehr oder Mäharbeiten getötet. Daher ist die Äskulapnatter in Deutschland in der Roten Liste der Tiere als „stark gefährdet“ eingestuft.
Der Name Äskulapnatter ist an den des griechischen Heilgottes Asklepios angelehnt, der sogar Tote wieder zum Leben erwecken haben sollte. Er stützte sich bereits in den ältesten mythologischen Darstellungen auf den berühmten Äskulapstab, einen Stab, um den sich eine Schlange wickelt – die Äskulapnatter. Dieses Symbol ist bis heute auf der ganzen Welt das Wahrzeichen der Ärzte und Apotheker.
Naturefund hat in einem Tal bei Wiesbaden-Frauenstein gemeinsam mit dem Naturschutzhaus Wiesbaden ein Grundstück von 649 m² gekauft und als Lebensraum für die Nattern gestaltet. Dieses Tal besteht mit seiner reich strukturierten Landschaft aus einem Mosaik von verschiedenen Biotopen, die der Schlange Deckung, offene Plätze zum Sonnenbaden, ein ausreichendes Nahrungsangebot, Eiablageplätze und frostfreie Räume für die Überwinterung bieten. Es ist ein idealer Lebensraum für die Äskulapnatter.
Zusätzlich zu den 649 m² wurden weitere 760 m² Naturefund als Biotop für die Schlange gestalten. Ein ebenfalls angrenzendes Grundstück von 1.753 m² von der Stadt Wiesbaden wird ebenfalls von Naturefund und dem Naturschutzhaus betreut. Unser Ziel ist, die biologische Vielfalt in diesem Gebiet zu erhalten und der bedrohten Äskulapnatter die Chance zu geben, sich in einem geschützten Umfeld ungestört zu vermehren.
Diese rund 3.000 m² haben wir als Schutzgebiet für die Schlange eingerichtet. Dafür wurde ein erster Eiablageplatz mit feuchter Gärwärme aufgebaut und zwei geschützte Lichtungen mit Sonnenplätzen für die Schlangen geschaffen. Weitere Eiablageplätze und geschützte Orte zum Sonnenbaden werden in den kommenden Jahren aufgebaut und anschließend vom Naturschutzhaus Wiesbaden und Naturefund betreut.
Naturefund wurde mit dem Energy Globe Award und der UN Dekade für biologische Vielfalt geehrt. Alle Auszeichnungen
Naturefund folgt der freiwilligen Selbstverpflichtung der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ) und veröffentlicht wichtige Zahlen und Daten zur gemeinnützigen Arbeit und dem Umgang mit Fördermitteln. Alle Informationen finden Sie auf unserer Seite Transparenz.
Wirtschaftsprüfer und Finanzamt bestätigen integre Arbeit. Erfolgreiche Prüfung von Naturefund durch Wirtschaftsprüfer: Der Verein setzt die Spenden sachgerecht für Naturschutzprojekte ein. Der Eigenanteil bei Projektspenden liegt bei 20 % und darunter.