· Naturefund Pressemitteilung

Gute Nachrichten in Zeiten der Ölpest: Die Natur kehrt zurück!

Im Mai 2010 konnte Naturefund die zehnte Fläche für die Natur kaufen und schützen. In allen Projekten zeigt sich: Sobald Lebensräume in Ruhe gelassen werden, kehrt die Natur zurück. In den geschützten Gebieten entwickeln sich einzigartige und bei uns seltene Biotope.

Der erste große Erfolg

Vor fünf Jahren kaufte Naturefund das erste Land für die Natur: Ein 92.004 Quadratmeter großer Sumpfwald in Nordhessen nebst Feuchtwiese und einem See konnte dauerhaft für seltene Arten wie Graureiher, Schwarzstorch und Feuersalamander, gesichert werden.

Die Vielfalt der von Naturefund gekauften und geschützten Flächen ist groß: Vom Sumpfwald zum Buchenwald, vom Niedermoor zur Streuobstwiese. Immer wurde damit Lebensraum für seltene und gefährdete Arten bewahrt. Einmal war es eine Brutkolonie von Graureihern, einmal Land für den Biber, alte Buchen mit Nisthöhlen für seltene Fledermäuse oder ein Laichgewässer für den vom Aussterben bedrohten Springfrosch.

Bei allen Projekten arbeitet Naturefund eng mit lokalen Naturschutzorganisationen vor Ort zusammen. Der Kauf der zehnten Fläche im Mai 2010 war Anlass, bei den Projektpartnern nachzufragen, wie sich das geschützte Land entwickelt hat. Die Berichte der Projektpartner bestätigen, dass Lebensräume, die aus der wirtschaftlichen Nutzung durch den Menschen genommen werden und denen Zeit für eine natürliche Entfaltung gegeben wird, sich schnell wieder zu einzigartigen und bei uns selten gewordenen Biotopen entwickeln.

Aus dem Sumpwald berichtet Dr. Götz Krapf für den NABU Wildeck-Obersuhl „ ... erinnere ich mich doch mit großer Freude an die Unterstützung durch Naturefund, ohne die das Landkaufprojekt in Wildeck-Obersuhl 2005 nicht zustande gekommen wäre. Mit dem Kauf der Fläche wurde es möglich, ohne wirtschaftliches Nutzungsinteresse auf der erworbenen Fläche von 9,2 ha ausschließlich Naturschutzziele zu verfolgen.“

Der Partner im Sumpfwald-Projekt, der NABU Wildeck-Obersuhl, startete 2006 mit der Wiedervernässung der Waldes und der Anpflanzung von Schwarzerlen, um einen vier Hektar großen Fichtenforst in einen Auwald umzuwandeln. Parallel dazu wurde ein Graben in ein naturnahes Fließgewässer umgestaltet und verschiedene Amphibienlaichplätze angelegt. Was ehemals ein monotoner Fichtenwald war, ist in nur wenigen Jahren ein wilder Wald mit unglaublicher Artenvielfalt geworden.

Auch der Buchenwald im Vogelsberg wächst und gedeiht. Mit großem Engagement und Einsatz haben die Naturschutzgruppen der NABU Steinau die Streuobstwiese großflächig vom Brombeergestrüpp befreit und in Handmahd die Trockenwiese auf den steilen, verwinkelten Hängen gepflegt. Die alten Obstbäume wurden außerdem geschnitten, um ihre Lebensdauer zu verlängern. Gleichzeitig wurden 15 neue Hochstammobstbäume sowie im schattigen Buchenwald zehn Eiben gepflanzt.

Der BUND Rheinland-Pfalz hat auf der Feuchtwiese in der Eifel ein Laichgewässer für den seltenen Springfrosch wie auch für viele andere Arten angelegt. In diesem Frühjahr war die Wiese gelb übersät von Sumpfdotterblumen, im Sommer folgen jetzt Sumpfkratzdistel und Wiesenstorchschnabel. Der Mädesüß-Scheckenfalter kommt dort vor, ebenso haben das Braunkehlchen und der Neuntöter hier ihr Nahrungsgebiet gefunden.

In diesem Jahr konnte Land für den Biber im Sinntal, Osthessen, in Zusammenarbeit und enger Abstimmung mit der Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung gesichtert werden. Jetzt im Mai 2010 kaufte Naturefund zusammen mit der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz (HGON) und der Stadler Naturschutz-Stiftung knapp 10.000 Quadratmeter einer Wiese in der Aue 'Langenselbolder Flos'. Durch den Kauf der Fläche ist einer der letzten Brutplätze des gefährdeten Kiebitz nun dauerhaft geschützt. Das ist auch bitter nötig, denn sein Bestand ist in Hessen in den letzten Jahren um 95 % eingebrochen.

„Immer wieder bin ich fasziniert, wie schnell sich die Natur erholt, wenn wir ihr Raum geben und ihr die Möglichkeit eröffnen, sich ungestört zu entfalten,“ so Katja Wiese, Geschäftsführerin von Naturefund. "Ebenso begeistert mich, wie wirkungsvoll Naturschutz sein kann, wenn verschiedene Organisationen zusammen mit zahlreichen Privatpersonen an einem Strang ziehen.“

Auch Susanne Hufmann, Geschäftsführerin vom HGON Arbeitskreis Main-Kinzig freut sich über den gelungenen Kauf. Noch sehen die 9.770 Quadratmeter in der Langenselbolder Aue wie ein ganz normaler Acker aus. Doch nur wenige Meter daneben erstreckt sich ein einzigartiges Feuchtbiotop. Hier hat die HGON erst vor wenigen Jahren Flutmulden und Senken ausgehoben und einmal im Jahr gepflegt. Innerhalb kürzester Zeit hat sich ein einzigartiges Naturparadies entwickelt. In den kommenden Monaten wird die HGON auch auf der neuen Fläche ähnliche Renaturierungsmaßnahmen umsetzen.

Hufmann blickt in die Zukunft, "Wer weiß, vielleicht sehen wir eines Tages hier sogar Arten, die bei uns schon lange verschwunden sind, zum Beispiel den Großen Brachvogel oder die Bekassine."

Naturefund finanziert den Kauf von Flächen in Deutschland und weltweit komplett über Spenden. Aktuell will die Organisation in Nicaragua einen seltenen Trockenwald kaufen und schützen. Bereits für fünf EUR können dort 24 Quadratmeter Wald bewahrt werden.

Mehr Informationen über das Projekt gibt es im Internet unter www.naturefund.de/trockenwald Spendenkonto: Naturefund e. V., Nassauische Sparkasse, BLZ 510 500 15, Konto 101 261 352, Betreff: Land für Natur. Eine Spende ist steuerlich absetzbar.

Übersicht über die gesicherten Projekte: www.naturefund.de/gesichert

Mehr über das aktuelle Schutzprojekt erfahren Sie unter: www.naturefund.de/land

Zu den Pressefotos: www.naturefund.de/pressefotos

Kontakt für Rückfragen:

Naturefund e. V., Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Sonnenberger Str. 20a, 65193 Wiesbaden
Tel.: +49 611 504 581 011, pressekontakt(at)naturefund.de

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