Gerade bei der Ernährung kann häufig am einfachsten CO2 eingespart werden, denn hier können schon alltägliche Entscheidungen Veränderung mit sich bringen: die schnelle Essensentscheidung am Bahnhof zwischen zwei Zügen oder der Weg in den Supermarkt. Knapp 1.740 kg CO2e jährlich verursacht die Ernährung bei einer in Deutschland lebenden Person. Dazu zählen neben dem eigentlichen Konsum auch Transport- und Lieferwege der Produkte. In diesem Text wird hauptsächlich von CO2 gesprochen, jedoch handelt es sich wissenschaftlich richtig ausgedrückt um CO2-Äquivalente, dem sogenannten CO2e.
Lange Produktions- und Transportwege dienen selten der Einsparung von CO2, denn gerade der Verkehrssektor ist auch heute noch für 20 % aller Treibhausgase in Deutschland verantwortlich. Vor allem Fertigprodukte sind bei der Produktion oft aufwendig und werden viel und lange transportiert. Zudem lassen sie sich lange einlagern, was Supermärkten zwar zugutekommen kann, bei der Einsparung von CO2 aber eher schlecht ist. Denn neben den Lagerkosten kommen Licht und Kosten für Personal dazu, die ebenfalls zu einer Erhöhung des CO2-Fußabdruckes führen. Gleichzeitig haben Fertiggerichte häufig einen hohen Plastikanteil in der Verpackung.
Hinsichtlich des CO2-Fußabdrucks am sinnvollsten ist es, Lebensmittel vor Ort beispielsweise auf Märkten oder Biomärkten zu kaufen, da hier größtenteils regionale und saisonale Produkte gekauft werden können und vermehrt auf Umverpackungen verzichtet wird. Hat man dabei gleichzeitig die Möglichkeit, zu Fuß oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln zum Markt zu gelangen, hat man gleich zwei Wege gefunden, CO2 einzusparen. Zudem haben Produkte von Bauern vor Ort oftmals keine langen Transportwege hinter sich und dadurch ebenfalls einen geringeren CO2-Ausstoß.
Zur Verringerung des eigenen CO2-Ausstoßes sollte der Konsum von Milch, Eiern, Fisch und Fleisch in Grenzen gehalten werden, da gerade tierische Produkte einen großen Teil zur CO2 Verursachung bei der Ernährung beitragen. Schaut man sich beispielsweise die CO2e-Freisetzung durch 1 kg Rindfleisch genauer an, kann man schnell ins Stocken kommen, denn dieses setzt etwa 13,6 kg CO2e-Äquivalente frei. Vergleicht man das mit 1 kg Äpfel, schneidet das Rindfleisch noch schlechter ab, da hier nur 250 Gramm freigesetzt werden. Doch sowohl die Produktion als auch Transport und Lagerung fallen hier schwer ins Gewicht. Tierische Produkte haben zusätzliche Produktionsstufen, die den CO2e-Anteil in die Höhe schießen lassen, wie beispielsweise den Futtermittelanbau. Hier ist es häufig nicht der Fall, dass direkt neben dem Kuhstall das Kuhfutter angepflanzt wird – weite Wege erhöhen dabei wieder den CO2e-Anteil.
Leitungswasser sollte gegenüber Wasser aus den Flaschen bevorzugt werden, will man CO2 reduzieren, hat es doch von allen Wassern den kürzesten Produktionsweg: Das Wasser wird mithilfe eines Brunnens aus der Erde gefördert, aufbereitet und durch unsere Rohre und Leitungen zu uns nach Hause gebracht. Währenddessen hat gerade Mineralwasser oftmals einen langen Produktionsweg hinter sich. Auch hierbei wird das Wasser aus dem Erdreich gefördert und gereinigt. Zusätzlich zum Wasser werden außerdem noch Flaschen produziert. Das geförderte Wasser wird mit CO2 versetzt, in die Flaschen gefüllt und dann an Supermärkte verteilt. Das Mineralwasser hat somit sowohl einen längeren Produktions- als auch Transportweg hinter sich.
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Quellen:
Ökoinstitut e.V.; GUT Certifizierungsgesellschaft; Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg