Reifenberger Wiesen in Hessen
· Naturefund

Der Schutz der Reifenberger Wiesen

Magerwiesen gehören in Mitteleuropa zu den artenreichsten Lebensräumen für Pflanzen und Tiere. Mit den Reifenberger Wiesen blieb ein solches Kleinod der Natur erhalten. Leider sind solche ökologisch höchst wertvollen Gebiete selten geworden.

Einzigartiges Biotop im Hochtaunus weiter erhalten

Naturefund hat im Taunus 20.000 m² der Reifenberger Wiesen gekauft und geschützt. Es handelt sich um eine Magerwiese mit einer großen Vielfalt an Schmetterlingen. Insgesamt 36 Tagfalter wurden nachgewiesen, darunter der seltene Lilagold-Feuerfalter. Auch die Echte Arnika wächst hier, eines der letzten Wildvorkommen Hessens. Magerwiesen gehören in Mitteleuropa zu den artenreichsten Lebensräumen. Die Intensivlandwirtschaft mit Pestiziden und Dünger zerstörte vielerorts diese ökologisch wertvollen Biotope. Aufgrund der Höhen- und Hanglage waren die Reifenberger Wiesen für diese Form der Landwirtschaft jedoch unrentabel und blieben so erhalten. Heute sind sie hessenweit eines der bedeutendsten Magerwiesenareale.

Hintergrund des Magerwiesen-Schutzprojektes

Die Reifenberger Wiesen sind aktuell in Privatbesitz. Insgesamt sind es 27 Flurstücke mit einer Gesamtgröße von etwas über 5 ½ Hektar. Diese Grundstücke werden von den Eigentümern und Eigentümerinnen, darunter auch viele Erbengemeinschaften, nicht mehr genutzt. Die Wiesen werden etwa einmal im Jahr gemäht und ansonsten meist sich selbst überlassen. Entbuschungsmaßnahmen auf der Wiese werden selten durchgeführt. Im oberen Teil der Wiesen gab es immer mal wieder Rinderbeweidungen, im unteren Bereich fast jährlich Schafbeweidungen.

Bei Beobachtungen wurde festgestellt, dass oft zum falschen Zeitpunkt gemäht wurde und dadurch die Futter- oder Eiablagepflanzen der Schmetterlinge vernichtet werden. Damit sind ganze Schmetterlingspopulation gefährdet und können schlimmstenfalls komplett ausgelöscht werden, weil von einem zum anderen Tag keine Nahrungsquellen oder Eiablagepflanzen mehr vorhanden sind. Bereits abgelegte Eier und geschlüpfte Raupen gehen dann meistens zugrunde.

Besonderheiten der Magerwiese

Magerwiesen gehören in Mitteleuropa zu den artenreichsten Lebensräumen für Pflanzen und Insekten. Leider sind solche ökologisch höchst wertvollen Gebiete selten geworden. Im FFH-Gebiet der Reifenberger Wiesen konnte ein solches Kleinod der Natur entdeckt werden. Auf den Magerwiesen herrschen ideale Verhältnisse für zahlreiche bei uns selten gewordene Arten. Dies liegt an den nährstoffarmen Böden.

Die Reifenberger Wiesen wurden erfreulicherweise nie gedüngt. Durch die kargen Bedingungen fanden hier im Laufe der Zeit viele seltene Pflanzenarten einen (Über-)Lebensraum. Dies schuf die Nahrungsbasis für zahlreiche Insektenarten, wie Schmetterlinge, Honig- und Wildbienen, Heuschrecken und viele andere. Das wiederum brachte Nahrung für Vögel, Igel & Co. Die Reifenberger Wiesen sind hessenweit eines der bedeutendsten Magerwiesenareale.

Betreuungskonzept

Die Reifenberger Wiesen werden in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde im Spätsommer gemäht, sodass der große Artenreichtum, insbesondere an Tagfaltern erhalten bleibt. In Abstimmung mit den Ortslandwirten wird auch zu bestimmten Zeiten eine Beweidung durch Schafe und Rinder stattfinden, um einer Verbuschung vorzubeugen.

Grunddaten Projekt

Lage der Magerwiese

Die Reifenberger Wiesen liegen bei Schmitten-Oberreifenberg im Südwesten Hessens im Hochtaunuskreis.

Größe der Magerwiese

Naturefund hat 20.000 m² gekauft und geschützt. Die Reifenberger Wiesen umfassen insgesamt 56.435 m².

Tierwelt auf der Magerwiese

36 Tagfalterarten, darunter der Lilagold-Feuerfalter sowie 3 Zygaenen-Arten mit das Ampfer-Grünwidderchen, das Sechsfleck-  und das Sumpfhornklee-Widderchen, Wiesengrashüpfer, Wildbienen, Hummeln, Reh, Hase.

Pflanzenwelt auf der Magerwiese

Echte Arnika, Schlangen-Wiesenknöterich, Klappertopf, Eirunde Teufelskralle, Echtes Mädesüß, Wald-Storchschnabel, verschiedene Flockenblumen, Wiesen-Witwenblume, Rotklee, Wiesen-Schafgarbe, Gewöhnlicher Flügelginster, Thymian, Gemeines Kreuzblümchen, Großer Wiesenknopf, Großer Sauerampfer, Blutweiderich, Hahnenfuß, diverse Distelarten, Maiglöckchen, Veilchen und zahlreiche, seltene Grasarten.

 

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