· Naturefund

Schutz von Ökosystemen entscheidend für Klimastabilität

Eine neue Studie von Conservation International beschreibt entscheidende Ökosysteme, welche geschützt werden müssen, um eine Klimakatastrophe zu vermeiden.

Neue Studie zeigt besonders schützenswerte Ökosysteme

Auch in diesem Jahr erreichte die Abholzung des brasilianischen Regenwaldes ein neues Rekordhoch, verzeichnete die Weltraumforschungsagentur INPE in ihren Satellitendaten eine abgeholzte Regenwaldfläche von 13.235 km2, welche von August 2020 bis Juli 2021 entwaldet wurde. Damit ist die Abholzung des Amazonas-Regenwaldes um 22 % im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Erschreckend ist dies auch im Hinblick auf eine aktuelle Studie von Conservation International, welche die Kohlenstoffspeicherung von Land-, Küsten und Süßwasserökosystemen nach den Kriterien der Beeinflussbarkeit durch direktes menschliches Handeln, dem Ausmaß des Kohlenstoffverlustes bei Störungen und der Wiederherstellbarkeit der Kohlenstoffbestände nach Verlust identifiziert. 

Das Ergebnis der Studie zeigt Ökosysteme mit einer unwiederbringlichen Kohlenstoffspeicherung. Also solchen Kohlenstoff, dessen Freisetzung durch Menschen beeinflusst werden kann und dessen Masse in den Ökosystemen so hoch ist, dass der Kohlenstoff bei Freisetzung bis 2050 nicht wieder gebunden werden könnte. Laut Studie ist die Hälfte des unwiederbringlichen Kohlenstoffs auf der Erde auf nur 3,3 % der Landfläche konzentriert. Diese Reserven an Kohlenstoff entsprechen dem 15-fachen der im letzten Jahr weltweit freigesetzten Emissionen aus fossilen Brennstoffen und sind daher unbedingt zu schützen. 

Auch der Amazonas-Regenwald wurde als eines derjenigen Ökosysteme identifiziert, welches große Mengen an unwiederbringlichen Kohlenstoff enthält. Daneben gehören Mangroven, tropische Wälder und Torfgebiete sowie Urwälder in den gemäßigten Breiten zu den wichtigsten Ökosystemen. Über alle Ökosysteme hinweg sind die höchsten Konzentrationen unwiederbringlichen Kohlenstoffs in Mangroven mit durchschnittlich 218 Tonnen pro Hektar, tropischen Torfgebieten mit durchschnittlich 193 Tonnen pro Hektar und borealen Feuchtgebieten mit durchschnittlich 173 Tonnen pro Hektar zu finden.

Kohlenstoff sollte in Ökosystemen verbleiben

Seit 2010 haben die Landwirtschaft, Abholzungen von Wäldern zur Gewinnung von Rindfleisch, Palmöl, Soja und Holzfasern und Waldbrände Emissionen von mindestens vier Gigatonnen unwiederbringlichen Kohlenstoffs verursacht, also solchen Kohlenstoff, der bis 2050 nicht wieder kompensiert bzw. aufgenommen werden kann. Auch der Rest des unwiederbringlichen Kohlenstoffes ist durch Veränderungen der Landnutzung sowie den Klimawandel gefährdet.

Derzeit befinden sich 23 % des unwiederbringlichen Kohlenstoffs in Schutzgebieten und 33,6 % werden von indigenen Völkern und lokalen Gemeinschaften verwaltet. Die derzeit 52 % noch nicht geschützten kritischen Ökosystemen bedürfen demnach dringend Schutzmaßnahmen, die sicherstellen, dass der Kohlenstoff in den Ökosystemen verbleibt.

Genau an diesem Punkt setzen unsere Naturschutzprojekte an: Der Natur, dem Klima und den Menschen vor Ort im Dreiklang helfen, langfristige Perspektiven schaffen und nicht nur zerstörten Wald wieder aufforsten, sondern auch noch intakten Wald bewahren, indem wir Land für die Natur kaufen und Schutzgebiete schaffen. Denn: die Aufrechterhaltung von Ökosystemen ist eines der wichtigsten Mittel im Kampf gegen den Klimawandel.

Machen Sie mit! Helfen Sie uns beim Schutz von Ökosystemen! Hier gelangen Sie zu unseren Naturschutzprojekten.

Quelle:

nature sustainability

Natur schützen

Unterstützen Sie Naturefund und schützen Sie Natur.

Zurück zur Übersicht

Nächster Artikel