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Silvesterfeuerwerk

Das Feuerwerk in der Silvesternacht sieht schön aus und gehört bei vielen zur einem gelungenen Jahreswechsel dazu. Böller und Raketen sind aber schädlich für die Umwelt und unsere Gesundheit.

Spitzenwerte bei Feinstaub

Laut Umweltbundesamt verschlechtert sich die Luftqualität in Deutschland in der Silvesternacht rapide – Wenn das Schwarzpulver in der Rakete verbrennt, entstehen Kohlendioxid, Schwefeldioxid und Ruß, der als Feinstaub in der Luft bleibt. Bis zu 4000 Tonnen dieses Feinstaubs werden durch das Knallen von Böllern oder das Abschießen von Raketen beim Jahreswechsel freigesetzt. Dies entspricht in etwa 17 % der jährlich im Straßenverkehr abgegebenen Feinstaubmenge. Häufig wird dabei der gesetzlich festgelegte Grenzwert von maximal 50 Mikrogramm Feinstaub in einem Kubikmeter Luft überschritten – So wurden im letzten Jahr in manchen deutschen Städten am 1. Januar Feinstaubwerte von über 500 Mikrogramm pro Kubikmeter gemessen. 

Wie schnell sich diese Feinstaubbelastung nach der Silvesternacht verflüchtigt, ist vor allem abhängig von den Wetterverhältnissen. So verteilen sich die Schadstoffe bei starkem Wind relativ schnell, während die Schadstoffe bei einer windschwachen Wettersituation über vielen Stunden in der Luft bleiben und die unteren Atmosphärenschichten anreichert.

Doch das Feuerwerk hat nicht nur Auswirkungen auf die Umwelt, Experten warnen auch vor einer besonderen Gesundheitsbelastung. Die in der Rakete enthaltenen Schadstoffe wie Kaliumnitrat, Holzkohle oder Schwefel können kurzfristig die Atemwege beeinträchtigen und langfristig zu Atemwegserkrankungen und Herz-Kreislaufproblemen führen. So dringen Feinstaubteilchen mit einem Durchmesser von weniger als zehn Mikrometern bis in die Nasenhöhle und Luftröhre vor, während sich noch kleinere Partikel sogar in den Bronchien absetzen. 

Zwei Drittel der Böller stammen aus China

Ein Großteil der Böller die wir hier in Deutschland in die Luft jagen, stammt aus der chinesischen Provinz Huan. Dort sind die Arbeitsbedingungen sehr schlecht und die Löhne der Arbeiter sogar für chinesische Verhältnisse niedrig. Die Ackerflächen dort sind außerdem größtenteils mit Cadmium, welches zur Herstellung der Knaller benötigt wird, verseucht. Dieses gelangt über die dort angebauten Lebensmittel in den Nahrungskreislauf und verursacht tödliche Krankheiten. Neben den sozialen Auswirkungen, wird die Umwelt durch den weiten Transport der Böller von China nach Deutschland weiter belastet.

Starke Belastung für Tiere

Auch Wildtiere leiden unter den lauten Böllern und Raketen. Da diese ein sehr viel besseres Gehör haben als wir Menschen, werden Vierbeiner und Vögel nicht selten aus dem Schlaf geschreckt und verlassen fluchtartig ihre Ruheplätze. Dies kann vor allem im Winter, wenn die Tiere sich ihre Energie- und Nahrungsreserven gut einteilen müssen, lebensbedrohlich sein. Ornithologen berichten am 1. Januar regelmäßig von fluchtartig verlassenen Ruheplätzen und erkennbar verstörten Vogelschwärmen. Auch nach der Silvesternacht machen die Raketen den Tieren noch zu schaffen – nicht selten verwechseln Tiere die heruntergefallen Plastikteile der Geschosse mit Futter und fressen diese.
 

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