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Klimawandel bedroht unsere Gesundheit über Umwege

Aktuelle Forschungen zeigen: Krankheitsüberträger breiten sich aus und Allergien werden mehr. Die globale Erderwärmung sorgt nicht nur für Extremwetter, was die Existenz vieler Menschen bedroht, sondern kann auch auf andere Weisen unsere Gesundheit beeinflussen.

Ausbreitung von Krankheiten

So begünstigen milde Temperaturen im Winter die Verbreitung von einigen Insektenspezies. Studien zeigen, dass eine Ausbreitung krankheitsübertragender Moskitos bei steigenden Temperaturen wahrscheinlich ist. Auch für Krankheitserreger wie das West-Nil-Virus, was von der gemeinen Stechmücke (Culex pipiens) übertragen wird, verbessern sich die Überwinterungschancen. Eigentlich aus den Tropen stammend, kam es durch Zugvögel nach Europa und seit 2019 gibt es belegte Fälle, in denen das Virus auch in Deutschland übertragen wurde. Experten gehen davon aus, dass es sich in Zukunft weiter etablieren wird. Besonders viele Übertragungen gibt es im Spätsommer, bzw. Frühherbst, glücklicherweise aber verlaufen der Großteil der Infektionen unauffällig ab.

FSME-Ausbreitungskarte von Deutschland
Foto: RKI

Auch die Wahrscheinlichkeit einer FSME-Infektion steigt mit dem Klimawandel. Zecken, die den Erreger auf den Menschen übertragen können, werden ab 8°C aktiv. Je weniger frostige Tage es also im Winter gibt, desto höher ist das Risiko, bei einem Spaziergang im Freien gebissen zu werden. Man kann sich über die Risikogebiete in Deutschland auf der Internetseite des Robert Koch-Instituts informieren, wo es eine jährlich aktualisierte Karte der Gebiete gibt. Seit Beginn der Meldepflicht 2001 ist eine Ausbreitung nordwärts klar zu erkennen. Da es gegen FSME eine Impfung gibt, ist es sehr zu empfehlen, diese rechtzeitig auffrischen zu lassen, falls man sich in Risikogebieten aufhält.

Vermehrter Pollenflug durch längere Vegetationsperioden

Abgesehen von übertragbaren Krankheiten ist der Klimawandel problematisch für Allergiker. Die milderen Temperaturen im Winter sorgen für längere Vegetationsperioden, wodurch die Zeit des Pollenflugs verlängert und intensiviert wird. Je mehr und je länger sich Pollen in der Luft befinden, desto größer ist das Risiko, dass auch bislang nicht Erkrankte eine Allergie entwickeln. Heuschnupfen und die damit verbundenen Symptome werden daher sehr wahrscheinlich zunehmen.

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Quellen:

Robert Koch Institut; Luschkova et. al 2022. Climate change and allergies. Allergo Journal International 

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