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Hangquellmoor

An den Flanken der geologisch älteren Verläufen des Flussbettes treten bis heute viele Quellen aus. Sie bilden die Grundlage für die Hangquellmoore, die bis zu einer Torfschicht von fünf Metern und mehr anwachsen können.

Von Tälern und Terrassen

Die Hangquellmoore entlang der Oberen und Unteren Argen zeugen von der geologischen Geschichte. Aus einer Höhe von ca. 470 m über dem Meeresspiegel fließt das Wasser über ca. 100 Kilometer hinunter zum Bodensee, der 395 m über dem Meeresspiegel liegt. Dabei sind teilweise steile Abstürze zu überwinden. Als die Gletscher nach dem Ende der Eiszeit rasch abschmolzen, schnitt das Schmelzwasser tief in den Felsen ein und es entstanden kastenartige Täler und Terrassen.

An den Flanken der geologisch älteren Verläufen des Flussbettes treten bis heute viele Quellen aus. Sie bilden die Grundlage für die Hangquellmoore. Auf einer kleinen Terrasse staut sich ein Rinnsal auf. Über die Jahre entsteht eine dauerfeuchte Staufläche und ein Moor wächst. Ein Hangquellmoor kann dabei eine Torfschicht von bis zu fünf Metern aufbauen!

Mikroklima für Spezialisten

Das nährstoffarme Quellwasser hält die Fläche mager und erzeugt ein spezielles Mikroklima für zahlreiche Spezialisten, wie z. B. Frühlingsenzian, Alpenmaßlieb, Wohlriechender Händelwurz, Sumpfherzblatt, Sumpfstendel, Alant und viele andere.

Auch besondere Spezialisten aus der Tierwelt nutzen diesen Lebensraum, darunter Mädesüß-Perlmutterfalter, der Schornsteinfeger, Sechsfleck-Widderchen, Warzenbeißer, Roesels Beißschrecke und die Gestreifte Quelljungfer.

Auch die bedrohten Wildbienen profitieren vom Blütenreichtum des Hangquellmoores. Unzählige Wildblumen und Wildkräuter bieten für Wildbiene, Hummel & Co. einen reich gedeckten Tisch vom Frühjahr bis spät in den Herbst hinein.

Aneinandergereihte Moore

Im Bereich der Flussverläufe der Oberen und Unteren Argen treten diese Hangquellmoore an mehreren Stellen auf. Dabei wirken sie manchmal wie aneinandergereite Perlen auf einer Kette, deren Schnur der Flussverlauf der Argen ist. Die Nähe von einem Hangquellmoor zum anderen ist Voraussetzung für den genetischen Austausches der ansonsten im jeweiligen Hangquellmoor isolierten Fauna und Flora.

Durch den Erwerb und Schutz von 8.853 m² des Hangquellmoors „Bei der Kohlgrube“ wird ein einzigartiger Naturraum bewahrt. Der Ankauf erhöht zugleich die Stabilität des nächstliegenden Naturschutzgebiets „Epplingser Hangquellmoor“ und des Hangquellmoors „Streuwiese südlich Epplings“.

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Mehr über die Gestreifte Quelljungfer

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Grunddaten Hangquellmoor

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