Kahle Ackerfläche zieht sich bis zum Horizont
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Landschaft bietet zu wenig Lebensraum für Insekten

Die Vielfalt an Insekten nimmt nicht nur auf direkt landwirtschaftlich genutzten Flächen ab, sondern auch in den Naturschutzgebieten.

Rückgang der Insektenvielfalt in Naturschutzgebieten

Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Studie im Rahmen des NABU-Forschungsprojektes DINA (Diversität von Insekten in Naturschutz-Arealen) sind eindeutig: Die Vielfalt an Insekten nimmt nicht nur auf direkten landwirtschaftlich genutzten Flächen ab, sondern auch in den ihnen naheliegenden Naturschutzgebieten. Untersucht wurden Gebiete von mehr als 11.000 km Länge, bei denen Naturschutzgebiete in unmittelbarer Nähe von Ackerflächen liegen. Nimmt man die EU-rechtlich geschützten FFH-Gebiete (Flora-Fauna-Habitat) hinzu, handelt es sich sogar um eine Strecke, die so lang ist wie die Luftlinie zwischen Nord-und Südpol.

Verinselung von Naturschutzräumen

Problematisch ist laut Studie die Zerklüftung der Naturschutzgebiete. So zeigt die Studie deutlich auf, dass die Schutzgebiete einerseits zu klein sind, um den Insekten ein lebensnotwendiges Blüh- und Nistangebot zu gewährleisten. Anderseits sind die Flächen zu stark voneinander abgekoppelt. Es fehlen wichtige Verbindungsstücke, denn die großen dazwischenliegenden Räume von intensiv genutzten Ackerflächen sind zu groß für die Bewegungen der meisten Insekten. So kann zwischen den Naturschutz-Inseln kein genetischer Austausch von Individuen stattfinden. Instinktive Wanderungen von Arten wie Schnecken oder Reptilien bleiben so ohne Erfolg und Flora und Fauna sind lebensbedrohlich isoliert.

Handlungsbedarf zur Rettung der Artenvielfalt

NABU-Präsident Jörg-Andreas Krüger über einen notwendigen Blick in die Zukunft: "Die Ergebnisse der Studie zeigen den Handlungsbedarf klar auf: Um die geschädigte Artenvielfalt wiederherzustellen, benötigen wir ausreichend große Schutzgebiete, in denen die Nutzung und Naturschutz aufeinander abgestimmt sind. Zweitens müssen wir die Gebiete durch ein Netz von nicht-bewirtschafteten Landschaftselementen wie Hecken und Brachen verbinden. Und drittens muss die Belastung durch Pflanzenschutzmittel in der gesamten Landschaft mindestens halbiert werden, wie es auch der EU-Green-Deal vorsieht."
 
Naturefund begegnet diesem Problem in gleich mehreren Naturschutzprojekten. Mehrere Blühwiesen in und um Ackerlandschaften, Waldsäume und nicht zuletzt viele Quadratmeter Dynamischer Agroforst-Reihen sollen diesem Problem durch gleich mehrere Umsetzungsformen entgegenwirken. Eine Vielzahl an Lösungen, aber eben auch die vermehrte Ausweisung neuer Naturschutzflächen steht in Mittelpunkt der aktiven Projekte.
 
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