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Mikroplastik nun auch im Menschen entdeckt

Die winzigen Plastikpartikel sind überall auf der Erde. sogar in den abgelegensten Regionen sind Forscher mittlerweile auf Mikroplastiken gestoßen. Nun wurden sie auch in den Stuhlproben von Menschen nachgewiesen.

Was ist Mikroplastik?

Mikroplastiken sind Kunststoffteilchen, die kleiner als fünf Millimeter sind. Sie werden nicht nur in der Kosmetikindustrie zum Beispiel als Peelings verwendet, sondern entstehen auch beim Waschen von Kunststofftextilien, durch den Autoreifenabtrieb oder dem Zerfall von größeren Plastikgegenständen. Über das Abwasser gelangen die Mikroplastiken dann in unsere Gewässer, da sie aufgrund ihrer Größe nicht herausgefiltert werden können. Dort werden sie von Fischen als Plankton verwechselt und gegessen, wodurch das Plastik wiederum in unserer Nahrungskette landet.

Es war also nur eine Frage der Zeit bis die kleinen Partikel auch ihren Weg in den menschlichen Körper finden. In einer Pilotstudie haben Forscher der Uni Wien durchschnittlich 20 Mikroplastik-Teilchen pro 10 Gramm Darminhalt gefunden.

Die Studie

In der Pilotstudie wurden acht Personen zwischen 33 und 65 Jahren aus verschiedenen Kontinenten untersucht. Dabei ernährten sich alle von in Plastik verpackten Lebensmitteln, tranken aus PET-Flaschen und die Mehrzahl der Probanden aß unter anderem auch Fisch oder Meeresfrüchte.

Bei allen acht Personen fand man anschließend bis zu neun verschiedene Kunststoffarten in der Größe von 50 bis 500 Mikrometer. Die Häufigsten Kunststoffe waren dabei Polypropylen (PP) und Polyethylenterephthalat (PET).

Größere Untersuchung geplant

Aufgrund der kleinen Anzahl an Versuchsteilnehmern konnte noch kein Zusammenhang zwischen dem Ernährungsverhalten und einer Belastung durch Mikroplastik hergestellt werden. Nach der Präsentation der Daten auf einem Kongress in Wien, soll bald die wissenschaftliche Publikation der Studie folgen.

Jedoch sind die Folgen für die Umwelt und die Gesundheit von Pflanzen, Tieren und Menschen bislang noch wenig bekannt. Deswegen soll eine größere Untersuchung angelegt werden, um die Auswirkungen der Partikel auf den menschlichen Körper zu ermitteln. 18 Projekte mit rund hundert Partnern aus Wissenschaft, Wirtschaft, Verbänden und Kommune sollen ein Gesamtbild zu dem Thema erstellen.

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