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Ein bunter Müllberg aus Kaffeekapseln

Immer mehr Deutsche greifen auf den Kaffee aus den Aluminium-Kapseln zurück – doch der Gebrauch der Kapseln hat schwerwiegende Folgen für die Umwelt...

 

Die Deutschen sind leidenschaftliche Kaffeetrinker und übertreffen mit ca. 6,4 kg Kaffee pro Person im Jahr sogar die Kaffeekultur Italien (ca. 5,4 kg Kaffee pro Person im Jahr). Doch heutzutage wird immer öfter auf den sogenannten „Kapselkaffee“ zurück gegriffen. Denn die kleinen, bunten Kapseln sind praktisch: perfekt dosiert und im Handumdrehen ist ein leckerer Kaffee gemacht. Doch dabei fällt vor allem eines an: Müll.

Das Problem der Kaffeekapseln

Im Jahr 2016 wurden in Deutschland rund 3,1 Milliarden Kaffeekapseln aus Aluminium verbraucht, welche allein einen Müllberg aus 8.000 Tonnen Aluminium und Kunststoff, sowie 5.000 Tonnen Papier erzeugten. Zudem ist die Herstellung von Aluminium sehr umweltschädlich. Neben dem extrem hohen Energieaufwand, wird bei der Produktion von Aluminium das Erz Bauxit benötigt.

Um an das Erz zu gelangen, werden riesige Regenwaldflächen gerodet und abgetragen und dadurch wichtige Lebensräume zerstört. Zudem entsteht bei dem chemischen Verfahren zur Gewinnung des Aluminium ein giftiger und stark ätzender, rot gefärbter Schlamm. Der sogenannte Rotschlamm, tritt regelmäßig aus den schlecht gesicherten Deponiebecken aus, und verseucht dadurch oft ganze Dörfer. 

Kein Preis zu hoch

Auch der hohe Preis der Kaffeekapseln schreckt die Verbraucher nicht ab. Marken wie zum Beispiel „Nespresso“ verlangen hochgerechnet bis zu 60 € für 1 kg Kaffee. Aber auch für günstigere Kapseln aus dem Discounter zahlt man um die 13 € pro kg. Der derzeitige Marktpreis liegt jedoch weit darunter.

Wie sind die Alternativen?

Als „umweltfreundliche“ Alternative zu den Aluminiumkapseln werden mittlerweile auch biologisch abbaubaren Kaspeln abgeboten. Jedoch sind diese in der Herstellung auch sehr ressourcenintensiv. Zur Herstellung müssen meist Nutzpflanzen angebaut werden und der beworbene „schnelle biologische Abbau“ funktioniert meist nur unter labortechnischen Bedingungen.

Wer trotzdem nicht auf den Kapselkaffee verzichten will, kann auf wieder befüllbare Kaffeekapseln aus Edelstahl zurückgreifen. Diese können nach Belieben mit jeglicher Kaffeesorte befüllt werden, halten ein Leben lang und sind zudem viel kostengünstiger. Die beste Alternative ist und bleibt jedoch der gute, alte Filterkaffee - dieser zählt übrigens auch als das Lieblingskaffeegetränk der Deutschen (Quelle: dpa).

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