Die Herstellung von Pflanzenkohle ist simpel – und eine nachhaltige Methode, um CO₂ aus der Atmosphäre zu entfernen. Ein wichtiger Bestandteil der Pflanzenkohle-Produktion ist das Gefäß, das zur Pyrolyse von Biomasse verwendet wird. Im Allgemeinen handelt es sich dabei um ein abgedichtetes Behältnis, das in der Regel aus Metall oder Ton hergestellt wird und mit einem Feuerkasten, einer Belüftungseinrichtung und einem Rauchabzug ausgestattet ist.
Die Wahl des geeigneten Gefäßes hängt von mehreren Faktoren ab, wie zum Beispiel der Art der zu verarbeitenden Biomasse, der gewünschten Qualität und Menge der Pflanzenkohle sowie den verfügbaren Ressourcen. Metallgefäße sind in der Regel teurer, aber effektiver in Bezug auf die Energieeffizienz und können eine höhere Ausbeute an Pflanzenkohle liefern. Tonöfen sind dagegen in der Regel kostengünstiger, aber weniger effizient und haben eine begrenzte Lebensdauer.
In unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung verwenden wir einen Kiln, der eine entscheidende Rolle bei der Umwandlung von Biomasse in Kohlenstoff. Der Kiln arbeitet nach dem Prinzip der „trockenen Destillation“ von Biomasse. Die Biomasse wird dabei in einem Gefäß erhitzt, wobei die freigesetzten flüchtigen Verbindungen als Brennstoff genutzt werden, um das Feuer zu erhalten. Der Kohlenstoff wird in Form von Pflanzenkohle zurückgehalten und kann später als Kohlenstoffsenke im Boden eingesetzt werden.
Im ersten Schritt wird ausgewählt, was verbrannt werden soll. Wir empfehlen vor allem alte Äste zu verbrennen, beispielsweise von Obstbäumen. Meist fällt beim Schnitt der Bäume einiges an Holz an. Dieses muss man keinesfalls wegschmeißen, sondern kann es ganz bequem weiterverwenden, um Pflanzenkohle herzustellen. Dabei ist wichtig, dass die Biomasse trocken ist, bevor man mit dem Verfahren beginnt.
Mit ein paar kleinen Ästen und Papier kann in einem hitzebeständigen Behälter das Feuer angefeuert werden. Es ist jedoch auch möglich, ökologische Anzünder zu verwenden, falls sich das Entfachen des Feuers als schwierig erweisen sollte. Wir verwenden als hitzebeständigen Behälter einen sogenannten Kiln.
Nachdem richtig angefeuert wurde, kann nun nach und nach weiter Biomasse hinzugefügt werden. Dabei sollte man langsam anfangen und immer wieder neues Holz hinzugeben. Dann sollte abgewartet werden, bis sich eine leicht weiße Ascheschicht gebildet hat. Erst dann kann wieder Biomasse nachgefüllt werden.
Je nachdem auf welchem Untergrund der Kiln steht, ist es von Vorteil, mit die Umgebung nass zu halten. So kann es passieren, dass angekokelte Holzstücke auf den Rasen fallen, wenn der Kiln sehr voll ist. Daher kann es hilfreich sein, den Boden vorher anzufeuchten.
Nach jeder Schicht kann weiter Biomasse hinzugefügt werden. Sehr wichtig ist hierbei immer genug der Biomasse abbrennen zu lassen.
So sieht es aus, wenn der Kiln vollgefüllt ist. Nun kann wieder abgewartet werden, bis die Biomasse verbrannt ist und weitere Pflanzenkohle entsteht.
Wenn die gesamte Biomasse verbrannt ist, kann das Feuer mit reichlich Wasser abgelöscht werden. Sehr hilfreich ist hierbei der Gebrauch von Gießkannen oder Eimern. Der Vorgang des Feuerlöschens ist sehr wichtig, da ansonsten keine Kohle, sondern unbrauchbare Asche hergestellt wird.
Das entstehende Sickerwasser kann, je nach dem wie der Behälter aufgebaut ist, einfach aufgefangen und zum Gießen von Pflanzen verwendet werden.
Bevor die frisch entstandene Kohle weiterverwendet wird, sollte sie gut abkühlen.
Nachdem die neu gewonnene Pflanzenkohle ausgekühlt ist, kann sie als Bodenverbesserer verwendet werden. Davor sollte sie allerdings "aktiviert" werden. Zur Aktivierung der Pflanzenkohle kann die Kompostierung oder Fermentierung dienen.
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