Artenreiche Wälder können ein Schlüssel sein

Artenvielfalt hilft Wäldern widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels zu sein. Die Vielfalt an Arten macht das Biotop gleichzeitig zu effektiveren CO₂-Senken. 

Wälder als Klimaschützer in Doppelfunktionen

In den vorherigen Kapiteln dieser Wissens-Kategorie haben wir gelernt: Wälder sind unverzichtbar für eine stabile Klima-Zukunft. Wenn der Erhalt als auch die Aufforstung von Wäldern für die Stabilität und Balance von Ökosystemen so wichtig ist, stellt sich die Frage, welche Art von Wäldern bei Aufforstungen angelegt werden sollen. Gleichzeitig darf auch die industrielle Perspektive nicht vernachlässigt werden. Holz ist ein industrielles Produkt, welches seit Jahrtausenden eine stetig wachsende Nachfrage hat. Die Forstwirtschaft muss ein funktionierender Industriezweig für die moderne Welt bleiben, während gleichzeitig Klima- und Naturschutzziele verfolgt und eingehalten werden.

Monokulturen versus artenreiche Wälder

Bezüglich des Aspekts des Klimaschutzes hat ein Team aus 60 Wissenschaftlern in China die Ziele klar definiert. Aufforstungsprojekte mit Monokulturen können zwar auf der Zeitskala punkten, denn schnell wachsende Arten bilden relativ schnell Biomasse und speichern damit CO₂, aber verlieren hinsichtlich ihrer Widerstandsfähigkeit gegen Klimafolgen und hinsichtlich des Artenschutzes und der Biodiversität. Auch hier in Deutschland ist das Waldsterben in monokulturellen Wäldern deutlich zu beobachten. So sind durch die letztjährigen Dürreperioden ganze Fichtenbestände eingegangen. Riesige Kahlflächen durchziehen unsere Wälder und inzwischen kränkeln die Bestände von Buchen und anderen Laubbäumen. Eine Waldwende wird vielerorts gefordert und deren Sinnhaftigkeit wird immer deutlicher: Artenreiche Wälder speichern laut Erkenntnis der Wissenschaftler dreimal mehr Kohlenstoff pro Hektar als ein Wald mit einzeln gepflanzten Arten.

Eine Baumvielfalt in Wäldern und Mischkulturen hat darüber hinaus wichtige andere Effekte: Sie führt zu einem stabilen Ökosystem, welches robuster gegenüber Extremwetterereignissen ist. Helge Bruelheide, Professor an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und Co-Direktor des Deutschen Zentrum für integrative Biodiversitätsforschung erklärt, wie bedeutsam dies wiederum aus industrieller Sicht der Forstwirtschaft ist. Denn der Waldverlust aus fehlender Widerstandsfähigkeit gegenüber dem Klimawandel und der damit einhergehende Rückgang von Baumarten um zehn Prozent hätte Produktionsverluste von 20 Millionen US-Dollar zur Folge. 

Aufforstungskonzepte für eine Waldwende sind gefragt 

Eine Lösung des Problems liegt in der Natur selbst verborgen. Die Natur hat bisher die besten Mittel und Konzepte, um sich selber zu heilen und bildet dort, wo ihr Freiraum gelassen wird, ausbalancierte Ökosysteme, angepasst an die vorherrschenden klimatischen Bedingungen. Der Schutz und der unbedingte Raumerhalt von natürlichen sogenannten Urwäldern und der Schutz bestehender anderer Waldflächenarten vor menschlichen Einwirkungen ist durch die aktuellsten IPCC Weltklimarat Berichte deutlich von allen Nationen dieser Erde gefordert

Pflanzensynergien: mit dem Dynamischen Agroforst aufforsten

Seit vielen Jahren beobachtet Naturefund die Prozesse der Natur und macht sich ihre nachhaltigen Modelle zum Vorbild für die Umsetzung von Naturschutzmaßnahmen. Zwiebelpflanzen wehren die Möhrenfliege ab, Möhren wiederum die Zwiebelfliege – Gemüsegärtnern ist diese Tatsache bekannt. Natürliche Synergien wie diese gibt es in der Natur viele, in unserer Arbeit für den Naturschutz nutzen und unterstützen wir sie. Dafür setzen wir seit Jahren in unseren Projekten im In- und Ausland die innovative Anbaumethode Dynamischer Agroforst (DAF) ein. Beim DAF setzt man verschiedene Pflanzen, die einander positiv beeinflussen, dicht nebeneinander. Dadurch unterstützen und stärken sie sich in Wuchs und Gesundheit. Sie schützen ihre Nachbarpflanzen vor Wind und Starkregen, spenden Schatten und können schädliche Insekten vertreiben bzw. bestäubende anziehen.

Daneben wird mit Bäumen artenreich aufgeforstet, denn Bäume spielen durch ihr tiefes Wurzelwachstum eine besondere Rolle in dem System. Ein intaktes Ökosystem entsteht, welches insgesamt widerstandsfähiger gegen die Folgen des Klimawandels ist und gleichzeitig der Natur Raum zum Erhalt der Biodiversität lässt. Als Naturschutzorganisation zeigen uns die Erfahrungen aus der Praxis immer wieder: Die Pflanzen und die gesetzten Bäume im DAF-Anbau sind gesund und werfen einen hohen Ertrag ab, gleichzeitig schützt die Methode die Natur und steigert die Artenvielfalt.

Helfen Sie mit und pflanzen Sie durch unsere nachhaltige Anbaumethode Dynamischer Agroforst Bäume in artenreiche Pflanzensysteme. Hier in Deutschland und weltweit. 

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Quelle: naturwald-akademie.de: Artenreiche Wälder speichern doppelt so viel Kohlenstoff wie Monokulturen

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