Waldkauf – wie geht das eigentlich?

Naturefund kauft Land für die Natur, um den Reichtum an Pflanzen- und Tierarten zu erhalten. Dabei haben wir uns nicht auf einen bestimmten Biotoptyp festgelegt. Neben Wäldern sind auch Feuchtwiesen, Steinbrüche, Wiesen oder Seen schützenswerte Ökosysteme. Die Baumprojekte von Naturefund werden auf zwei verschiedene Arten realisiert: Waldschutz und Aufforstung.

Infografik zur Realisierung von Waldschutz und Aufforstung

Waldkauf

Oberstes Ziel ist der dauerhafte Schutz des Ökosystems des gekauften Waldes. Eines unserer vielen erfolgreichen Waldschutz-Projekte haben wir im Oktober 2013 zusammen mit der Naturstiftung David realisiert. Gemeinsam haben wir rund 210.000 m² urwaldähnlichen Buchenwald auf dem Höhenzug der Hohen Schrecke in Thüringen gekauft und gesichert. Der hohe Naturschutzwert des urwüchsigen Waldes und der ihn umgebenden artenreichen Kulturlandschaft soll langfristig erhalten werden. Rund ein Drittel des Waldes soll sich dauerhaft ohne das Zutun des Menschen entwickeln – als Urwald von Morgen. Die verbleibenden Flächen werden besonders naturnah bewirtschaftet und zu einem abwechslungsreichen Dauerwald entwickelt. 

Aufforstung

Anders bei unseren Aufforstungs-Projekten, wo wir kein Land erwerben, sondern vor Ort Bauernfamilien auf ihren Parzellen beim nachhaltigen Anbau unterstützen, wie in Bolivien. Da der ehemalige Urwald der Anden mit seinem Lebensraum für seltene Tier- und Pflanzenarten abgeholzt wurde und immer noch wird, begann Naturefund im Jahr 2014 Bäume und Gehölze mittels des Dynamischen Agroforst (DAF) zu pflanzen. Mit Erfolg: Wir unterstützen inzwischen 300 Kleinbauernfamilien vor Ort, auf ihren Parzellen seltene lokale und Obstbäume anzubauen. Über 40.000 Bäume wurden so mittlerweile gepflanzt. Spendengelder gehen zudem in das Heranziehen von weiteren Setzlingen, die Nachbetreuung der bepflanzten Flächen, in die Ausbildung von DAF-Trainern und die langfristige Schulung und Betreuung der Bauernfamilien.

Mögliche interessante Projekte findet Naturefund im Austausch mit verschiedenen Naturschutz- und Entwicklungshilfeorganisationen wie auch Naturschutzbehörden weltweit. Für die Auswahl der Naturschutzprojekte gelten dabei immer bestimmte Kriterien. Beispielsweise muss die Einstellung der Bevölkerung zum Naturschutz im Projektland positiv sein und der Preis für den Landkauf darf nicht den maximalen ortsüblichen Preis pro m² übersteigen. Daneben ist es ebenso wichtig, dass der Schutz von Natur im Projektland auch aus staatlicher Sicht durch Gesetze vorangetrieben wird.