Zwei Graugans-Küken sitzen in Nest
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Frühling 2023 auf der Insel Kirr

Noch ist der Ostwind eisig, wenn man ungeschützt auf der tellerflachen Wieseninsel Kirr steht. Aber die immer kräftigere Frühlingssonne motiviert die vielen Vogelarten, die auf der Kirr heimisch sind, zu eifrigem Stimmenkonzert, Nesterbau und Eiablage.

Weitere Fläche konnte dank zahlreicher Spenden gekauft werden

Am 13. April konnten sich Mitarbeiter des Nationalparkamtes auf der Insel von der beginnenden Brutzeit überzeugen. Ziel der Exkursion war die Begutachtung eines Wiesen-Flurstückes, welches das Nationalparkamt in diesem Jahr mit Spendenmitteln von Naturefund erwerben konnte. Durch den Erwerb der Fläche hat das Nationalparkamt zukünftig die besten Möglichkeiten, um für deren Schutz und fortwährende Pflegebeweidung zu sorgen.

Begutachtung eines Wiesenflurstücks auf der Insel Kirr, welches mit Unterstützung von Naturefund gekauft werden konnte

Foto: Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

Dieses Flurstück 65 ist ein Musterbeispiel für die wertvollen Biotope und Pflanzengesellschaften der Insel Kirr. Es war jedoch im Mosaik aus Wiesen, Schilf und Wasserläufen nur mittels GPS-Koordinaten zu finden.

Wiesen, Schilf und Wasserläufe auf der Insel Kirr

Foto: Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

Der Salzbinsenrasen ist hier in einem noch guten Zustand, durchzogen von flachen Prielen, die bei Hochwasser das Küstenüberflutungsmoor mit Wasser versorgen und über die schließlich die Fläche wieder so gut abtrocknet, dass die Pflegebeweidung möglich ist.

Salzbinsenrasen durchzogen von flachen Prielen auf der Insel Kirr

Foto: Nationalpark Vorpommersche Boddenlandschaft

Rast- und Brutzeit auf der Insel Kirr

Weiterhin rasten bis zu 10.000 Weißwangengänse auf der Insel und den umliegenden Boddengewässern. Diese arktischen Brutvögel haben noch etwas Zeit, bis sich auch für sie der Weiterzug ins Brutgebiet lohnt.

Dieser Tage sind zudem die Graugansküken geschlüpft und die Höckerschwäne brüten. Stock- und Schnatterente balzen und bald werden auch die Entenweibchen heimlich in Grasbüscheln eine Nestmulde anlegen, während sich die Männchen, wie jedes Jahr, aus der Jungenaufzucht heraushalten.

Die ehrenamtlichen Vogelwärter, die seit den 1960er Jahren die Insel Kirr in der Brutzeit betreuen und beobachten, meldeten vergangene Woche weiterhin viele balzende Uferschnepfen und Kiebitze, die sich jedoch im Vergleich zu den Vorjahren mit dem Gelege noch etwas Zeit ließen. Große Freude entstand auch, als wieder ein Paar des Großen Brachvogels bei der Balz beobachtet wurde.

Helfen Sie uns dabei, weitere Flächen für den langfristigen Schutz der Insel Kirr zu erwerben!

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