Braunkehlchen sitzt auf einer Pflanze
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Das Biotop Wiese kennenlernen

Wiesen und Weiden, gemeinsam bezeichnet als Grünland, bilden extrem wichtige Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten und sind daher als essenzieller Teil unserer Landschaft unbedingt zu erhalten. 

Die Besonderheit von Wiesen

Wiesen sind ein vom Mensch geschaffener Lebensraum, der seit Jahrtausenden von diesem erhalten wird. Nur sehr wenige Wiesen sind auf natürliche Art und Weise entstanden. Sie entstanden, als der Mensch begann, Vieh zu halten. Auf abgeholzten Waldflächen wuchsen Kräuter, die das Weidevieh fraß. Junge nachwachsende Bäume und Sträucher wurden gefressen, bevor sie sich entwickeln konnten. Das Ergebnis ist Grünland. Würden Wiesen nicht durch Mahd gepflegt, würden diese innerhalb weniger Jahre von Büschen und Bäumen besiedelt, also verbuschen, und damit als spezieller Lebensraum verloren gehen.

Dabei sind Wiesen extrem wichtig hinsichtlich ihrer Ökosystemfunktionen und dem Erhalt der Biodiversität. Mit mehr als 2.000 auf ihnen vorkommenden Tier- und Pflanzenarten sind sie wahre Hotspots der Artenvielfalt! Kein Wunder also, dass diese im Sinne der Biodiversitätskonvention zu erhalten und fördern sind. Doch der Lebensraum Wiese ist bedroht. Immer mehr Wiesen werden in Äcker verwandelt oder zu intensiv bewirtschaftet. So wurden in Deutschland seit 2004 mehr als 200.000 Hektar Grünland umgepflügt und damit als wichtiger Lebensraum vernichtet.

Bedeutung von Wiesen für die Artenvielfalt

Mit ihrer Vielfalt an kleinteiligen Strukturen sind Wiesen ein wichtiger Lebensraum für verschiedenste Tierarten, darunter Vögel, Kleinsäugetiere und Insekten. So können Grünlandbrüter wie das Braunkehlchen entdeckt werden oder Eulen, die das Nahrungsangebot der auf Wiesen vorkommenden kleinen Säugetieren wie Mäusen nutzen. Auch Insekten wie Bienen, Schmetterlinge, Käfer, Heuschrecken oder Spinnen finden sich auf einer gesunden Wiese in Hülle und Fülle. Im Sommer summt und brummt es bei jedem Schritt!

Die Insekten profitieren dabei nicht nur vom Artenreichtum der Flora, sondern auch von den zeitlich sehr unterschiedlichen Blühzeiten dieser. So können bereits auf 25 Quadratmetern artenreicher, extensiv genutzter Wiese bis zu 50 Pflanzenarten vorkommen. Neben Gräsern vor allem auch viele Blumen. Auch bei uns auf der Wiese in Merenberg konnten bei einer ersten Begehung bereits über 30 Arten entdeckt werden! Wichtig ist dies, da die unterschiedlichen Pflanzenarten unterschiedlichsten Insekten Nahrung und Lebensraum bieten. Oftmals sind diese auf bestimmte Arten spezialisiert, sodass die zunehmende Artenarmut unserer Landschaft diesen spezialisierten Insekten schwer zu schaffen macht!

In ausgeräumten Kulturlandschaften und auf intensiv genutzten landwirtschaftliche Flächen ist diese Artenvielfalt hingegen durch den Einsatz großer Maschinen, Pestiziden sowie eine frühe Mahd beinahe vollständig verschwunden. So geht erst die Vielfalt an Pflanzen und damit zusammenhängend dann auch der Lebensraum und das Nahrungsangebot für Bodenbrüter und Insekten verloren. Umso wichtiger ist es also, extensiv genutzte Wiesen mit ihrer immensen Artenvielfalt zu erhalten! 

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