Leuchtend gelben Blüten der Sumpf-Dotterblume
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Stark im Rückgang: Die Sumpf-Dotterblume

Die Sumpf-Dotterblume gehört zur Familie der Hahnenfußgewächse und ist in Sumpfgebieten, auf feuchten Wiesen oder an Ufern von Flüssen und Seen zu finden. Die 6800 m² große Blühwiese bei Merenberg am Rande des Westerwalds mit dem angrenzenden Vöhlerbach bietet beste Bedingungen als Lebensraum für die Pflanze.

Positive Ausstrahlung 

Charakteristisch für die sommergrüne, krautige Sumpf-Dotterblume (Caltha palustris) sind die fünf strahlend-gelben Blütenblätter mit ihren zahlreichen Staubblättern. Die Wuchshöhe variiert je nach Standort zwischen 15 und 50 Zentimeter.

Ein besonderes Merkmal der Sumpf-Dotterblume ist ihre frühe Blütezeit. Die leuchtend gelben Blüten erscheinen bereits im zeitigen Frühjahr, oft noch vor dem Laubaustrieb anderer Pflanzen. Dies macht sie zu einer wichtigen Nahrungsquelle für Insekten wie Bienen und Schmetterlinge, die zu dieser Jahreszeit nach Nahrung suchen. Die Blütezeit dauert in der Regel bis Juni.

Die Sumpf-Dotterblume gehört zu den Hydrophyten, die ganz oder teilweise im Wasser leben. Sie eignet sich hervorragend als Gartenpflanze und kann in feuchten Gräben oder in Teichen gesetzt werden.

Verbreitet ist die Blume in Europa, im nördlichen Asien sowie in Nordamerika.

Früher auch eine Heilpflanze

Die leicht giftige Sumpf-Dotterblume wurde im Mittelalter in der Volksheilkunde gegen Leberbeschwerden eingesetzt. Die krautigen Bestandteile wurden in Mitteleuropa früher bei Hauterkrankungen und Menstruationsbeschwerden eingesetzt. 

Auch zum Verzehr wurden in der Vergangenheit die Blätter der Sumpf-Dotterblume traditionell in der spanischen Küche als Salatgrün genutzt. In der englischen Küche wurde die Blume zur Verfeinerung bzw. geschmacklichen Färbung von Landwein und Essig eingesetzt. Die Knospen der scharf schmeckenden Pflanze wurden in Notzeiten als Kapernersatz gehandelt. Werden die Pflanzenbestandteile im Übrigen gekocht, reduziert sich die Giftigkeit.

Gefährdung durch Klimawandel und schrumpfenden Lebensraum

Die Sumpf-Dotterblume gilt als Verliererin in der Klimakrise – steigende Temperaturen und zunehmende Trockenheit setzen ihr stark zu.

Laut einer Studie von Wissenschaftlern könnte bis zum Jahr 2080 jede fünfte Pflanzenart in Deutschland ihr heutiges Verbreitungsgebiet verlieren. Als Folge des Klimawandels werden die Vorkommen der Arten neu verteilt. Dies könnte die Vegetation vor allem im Südwesten und im Osten Deutschlands stark verändern.

Dass die Pflanze heute in einigen Bundesländern wie Brandenburg oder Niedersachsen bereits als selten gilt und auf der Roten Liste der gefährdeten Arten steht, hängt neben dem Klimawandel auch mit dem schrumpfenden Lebensraum zusammen. Feuchtgebiete wie Wiesen oder Moore wurden trockengelegt, Bachläufe begradigt. Zur Vereinfachung der maschinellen Mahd wurden Wiesen planiert und damit Senken und Mulden beseitigt.

Um auf den Artenverlust durch Begradigung von Bächen sowie die Trockenlegung von Feuchtgebieten und Mooren aufmerksam zu machen, wurde die Sumpf-Dotterblume 1999 zur Blume des Jahres gewählt.

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Quellen: UFZNABU