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Pflanzen für mehr Artenvielfalt

Im November fanden Pflanzaktionen für die Dynamischen Agroforststreifen entlang von Wirtschaftswegen mit drei hessischen Kommunen auf insgesamt fünf Flächen statt: Zusammen pflanzten wir über 1650 Sträucher und Bäume!

Die innovative Anbaumethode Dynamischer Agroforst eignet sich für verschiedenste Flächen wie Parks, Gärten und eben auch Äcker bzw. Wege und beruht auf den drei Prinzipien Vielfalt, Dichte und Schnitt. Die Anbautechnik hat gleich mehrere Vorteile: Sie dient mit Sträuchern, Hecken und Bäumen als Windschutz vor Erosion, eignet sich zur Biotopvernetzung und erhöht maßgeblich die Biodiversität. So gelingt es den hessischen Kommunen, aktive Maßnahmen für den Naturschutz umzusetzen.

Gut gesättigter Boden in Nieraula

Entlang eines renaturierten Abschnittes, der auch gern von Spaziergängern frequentiert wird, wurden vor allem Obststräucher wie Johannis- oder Stachelbeere gepflanzt, damit sich ein Ausflug dorthin zur Erntezeit auch lohnt. Aber auch Bäume wie Traubenkirsche, Wildapfel oder Silberweide sind Teil des Dynamischen Agroforstsystems. Daneben wurde der Fokus auch auf eigenes Pflanz- und Saatgut gelegt. Insgesamt konnte Naturefund mit engagierter Hilfe von kommunalen Mitarbeitern in Niederaula über 300 Pflanzen in die feuchte Erde setzen.

Boden aus der Froschperspektive: ein Pflanzloch mit soeben gepflanztem Strauch

Grundschüler helfen in Pfungstadt

In Pfungstadt liegt der Schwerpunkt auf der Vernetzung von Biotopen, welche mit der Pflanzung von insgesamt  600 ganz verschiedenen Sträuchern und Bäumen auf einer Länge von ca. 400 Metern gelingen soll. Die Sortenauswahl ist bunt und reicht von Holunder, Feldahorn, Weißdorn über Heckenkirsche bis hin zu Hainbuche und Zitterpappel. Dank der tatkräftigen Unterstützung von Grundschülern konnten alle Pflanzen in nur 3 Stunden in den Boden gesetzt werden.

Winterliches Wetter in Edertal

Zwar war der Boden mit Schnee bedeckt, aber glücklicherweise nicht gefroren. Sonst wäre das Bohren der Erdlöcher für 800 Pflanzen ein echtes Problem gewesen. Auf einer Länge von etwa 240 Metern entsteht nun an der Zufahrt zum Wildtier-Park Edersee ein dynamisches Agroforstsystem. Der mit allen Akteuren abgestimmte Pflanzplan sah ausschließlich heimische und standortangepasste Baum- und Straucharten wie zum Beispiel Hainbuche, Haselnuss und verschiedene Obstgehölze vor. „Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Wildtier-Parks übernehmen die künftige Pflege der Pflanzen. Das Laub und Obst soll bestimmten Tierarten des Wildparks verfüttert werden“, erläuterte der Bürgermeister.

Menschen pflanzen Sträucher im Schnee

Naturefund begleitet die Kommunen auch in den nächsten drei Jahren mit Pflegeeinsätzen. Die Gemeinden selbst pflegen die Flächen vor allem ganz praktisch beim Eindämmen des Graswuchses, Schnitt der Gehölze oder der Bewässerung im Sommer. 

Einen herzliches Dankeschön an die Deutsche Postcode Lotterie, deren Förderung die Durchführung dieses Projektes möglich macht.

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