Fünf Kühe stehen auf einer eingezäunten Weidefläche
· Naturefund

Humusaufbau durch Rinderbeweidung

Mit unserer Kuhherde erproben wir eine neue Beweidungsmethode: Das ganzheitliche Weidemanagement. Mit dieser Technik soll unter anderem der Humusaufbau im Boden gefördert werden. 

Seit Dezember 2020 ist das Naturefund-Team um eine fünfköpfige Kuhherde gewachsen. Die Rinder gehören zu einer der ältesten Haustierrassen - den Murnau-Werdenfelsern. Mit der Anschaffung der Herde erprobt Naturefund wissenschaftlich begleitet eine Beweidungsmethode: Das ganzheitliche Weidemanagement. Diese Methode soll dabei helfen, den Humusaufbau in der Erde zu fördern und somit die Böden zu verbessern. Damit sind die Tiere ein Teil unserer Vision für eine neue und nachhaltigere Form der Landwirtschaft.

Naturähnliches Weiden

Das Weidekonzept des ganzheitlichen Weidemanagements sieht vor, dass Herdentiere auf einer räumlich begrenzten Fläche mit hohem Besatz grasen. So kann gewährleistet werden, dass die Kühe das Gras flächendeckend bis zu circa 40 % abfressen. Nach kurzer Zeit werden die Tiere auf eine andere Fläche gebracht. Für die bisherige Weidefläche folgt eine Ruhepause, wodurch sich das Gras erholen kann. Untersuchungen zeigen, dass sich das Wurzelwachstum von Gräsern verdoppelt, wenn es nur circa 30 bis 40 Prozent abgefressen wird. Auch oberirdisch verbessert sich dadurch das Pflanzenwachstum, was positive Effekte mit sich bringt: Je mehr Pflanzenmasse auf der Weide entsteht, desto mehr CO2 kann von den Pflanzen umgewandelt oder im Boden gespeichert werden.

Humus macht die Böden fruchtbar

Das ganzheitliche Weidemanagement macht sich ebenfalls das Zertrampeln der Gräser und das Düngen durch Kot und Urin zu Nutze. Denn genau dies fördert den Humusaufbau. Als Humus wird der Anteil fein zersetzter organischer Substanzen bezeichnet, der sich im Boden befindet. Er entsteht bei der Zersetzung von toter Vegetation durch Bodenorganismen. Die Bakterien, Pilze und andere Mikroorganismen bauen die organischen Verbindungen der Pflanzenreste in Mineralien ab, wodurch der Boden fruchtbar wird. Denn Pflanzen beziehen ihre Nährstoffe aus den Mineralien. Durch das flächendeckende Zertreten der Gräser sowie das Koten der Herde wird das Zersetzen der toten Vegetation gefördert, sodass der Boden fruchtbarer wird. Zudem wirken die zertrampelten Gräser wie eine Art Mulchschicht, die die Feuchtigkeit im Boden hält. So kann einer Austrocknung der Weideböden vorgebeugt werden.

Unsere Vision

Die bisherige, intensive Landwirtschaft bedroht unsere Biodiversität und hat langfristig Einfluss auf den Klimawandel. Mit der Methode "Ganzheitliches Weidemanagement" möchten wir unsere Vision einer nachhaltigeren Landwirtschaft weiter entwickeln, die im Einklang mit der Natur wirtschaftet. Hier finden Sie weitere Informationen zu unserer Vision und Informationen, wie die EU-Agrarpolitik nachhaltiger gestaltet werden könnte.

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