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Landwirtschaft von morgen: Event auf Fuerteventura

Schon im November fanden die ersten zwei Events "Die Landwirtschaft von morgen" in Deutschland statt, doch da sich die EU-Politik auf alle EU-Länder auswirkt wollten wir genauso wissen, welche Wünsche die Bauern in Spanien haben. Es folgt ein kleiner Bericht.

Begeisterung im Vorweg

Eine Konferenz über nachhaltigen Anbau und auch Agroforst führte mich Anfang Februar nach Fuerteventura. Bei der Vorbereitung erzählte ich von den beiden Events zum Thema: Die Landwirtschaft von morgen, und sofort waren die Veranstalter von der Stiftung Vitalis begeistert und boten mir an, einen Teil des dreitägigen Workshops zu diesem Thema mit den hiesigen Bauern und Teilnehmerinnen zu machen.

Aktueller Stand

Aktuell steht das europäische Parlament kurz davor, die Fördermittel für die Landwirtschaft für die nächsten 7 Jahre zu verplanen. Der Entwurf der EU-Kommission ist wenig ambitioniert und bemüht sich kaum um Lösungsansätze angesichts von Klimawandel und Artensterben. Vor allem die großen Betriebe und die Lebensmittelindustrie profitieren von dem aktuellen Vorschlag. Der größte Teil, der etwa 50 Mrd. € erhalten diese Akteure. Die kleinen und mittelständische Bauernhöfe, die lokale Produktion bekommen nur kleine Trostpflaster. Im Feld dieser aktuellen Entwicklung fand das Event in Fuerteventura statt.  

Ergebnisse

Auch wenn die Situation hier ein ganz andere ist, als im vergleichsweise regenreichen Deutschland, ähnelten die Ergebnisse sehr denen der beiden ersten Events in Deutschland: Die verschiedenen Gruppen sprachen sich alle für mehr Förderung regionaler Produktion, weniger Chemie und genmanipulierte Produkte und Teilhabe an den Entscheidungen über die Verteilung der Fördergelder aus. Weg von der Verteilung nach Fläche, weg von der Flächenprämie. Besonders stark wurde eine korrupte und behindernde Bürokratie beklagt. Dabei, und das wurde auch sehr deutlich und von vielen, gerade von den Bauern immer wieder gesagt, hat Fuerteventura ein großes Potenzial eine grüne, lebendige Insel mit nachhaltiger Produktion zu werden. Doch so, wie die derzeitigen EU-Mittel in Spanien und Fuerteventura verteilt werden, schaden diese Gelder eher, sowohl den lokalen Bauernfamilien wie auch der/den noch vorhandenen Natur(resten).

- Katja Wiese

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