Herausforderungen in der Landwirtschaft
Die Landwirtschaft in Deutschland steht gegenwärtig vor großen Herausforderung: Die Anpassunge an den Klimawandel, die Förderunge der Biodiversität und die Gewährleistung der Versorgungssicherheit, Produktivität und Wirtschaftlichkeit. Agroforstflächen können als Lösung dieser Aufgaben fungieren. Agroforstsysteme sind Anbausysteme, die sich aus verschiedenen Komponenten (Gehölze, Ackerfrüchte und/oder Grünland) zusammensetzen und ebenfalls mit Tierhaltung kombiniert werden können. Als eine Form der multifunktionalen Landnutzung vereinen Agroforstsysteme viele Vorteile und stellen ebenso vielfältige und wichtige Ökosystemdienstleistungen bereit. Die Wichtigkeit dieses Systems erkannte nun auch der Bundestag an, der dem Antrag der CDU/CSU und SPD zustimmte und damit eine Aufforderung in Richtung Bundesregierung stellte, die Potentiale der Agroforstwirtschaft zu nutzen.
Nutzen von Agroforstsystemen
Angesichts der Herausforderungen, vor denen die Landwirtschaft in Deutschland steht, war es mehr als überfällig, Landwirtinnen und Landwirten eine Vielfalt an Landnutzungssystemen zu ermöglichen und in diesem Zusammenhang insbesondere auch die Umsetzung der speziell auch auf EU-Ebene als vielversprechende Lösungsoption betrachteten Agroforstsysteme zu ermöglichen. Dies ist mit der Zustimmung zum Antrag geschehen. Der Antrag an die Bundesregierung hat die folgenden Forderungen:
- Leistungen von Agroforstsystemen sollen honoriert und noch in der aktuellen Förderperiode der derzeitigen Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) eingesetzt werden
- Einsatz auf europäischer Ebene für die Förderung von Agroforstsystemen in der künftigen GAP
- Agroforstsysteme sollen in den künftigen Nationalen Strategieplan von Deutschland aufgenommen und honoriert werden
- Schaffung einer klaren Definition von Agroforstsystemen, die Rechtssicherheit bringt
- Lösungen, wie eine Förderfähigkeit des gesamten Systems von Agroforstflächen sowohl über die 1. als auch 2. Säule der GAP gegeben ist, sollen aufgezeigt werden
- Hemmnisse bei der Etablierung von Agroforstsystemen sollen abgebaut werden
- Agroforstsysteme sollen als pflanzenbauliches Werkzeug der Ackerbaustrategie anerkannt werden
- Agroforstsysteme sollen zukünftig in der Berufs- und Hochschulausbildung berücksichtigt werden
- Forschung und Wissenstransfer sollen mit dem Ziel ausgebaut werden, nachhaltige Agroforstsysteme zu etablieren
Denn Agroforstsysteme können vielfältige, wichtige Beiträge zum Klimaschutz, Bodenschutz und Wasserschutz leisten. Zum Klimaschutz duch die Zunahme des im Boden gespeicherten Kohlenstoffs und der verstärkten Kohlenstoffbindung der unter- und oberirdischen Holzmasse sowie durch die Substitution fossiler Energieträger bei energetischer Nutzung der Holzbiomasse. Zum Bodenschutz durch eine Verminderung von Bodenerosion durch Wind und Wasser, durch erhöhte Wasser-und Nährstoffspeicherfähigkeit aufgrund von Humusaufbau sowie durch die Förderung der Mikroorganismen und des Bodenlebens. Zum Wasserschutz durch eine Verminderung des Nährstoff-und Sedimenteintrags in Oberflächengewässer sowie einen geringeren Stickstoffaustrag in das Grundwasser.
Potenziale auf politischer Ebene angekommen
Die Befassung des Bundestages mit dem Thema Agroforstwirtschaft zeigt, dass die großen ökologischen und wirtschaftlichen Potentiale dieser Form des Landbaus endlich auch auf dieser politischen Ebene wahrgenommen werden. Insofern ist der beschlossene Antrag der Regierungskoalition ein sehr wichtiger Schritt für das flächenmäßige Vorankommen der Agroforstwirtschaft in Deutschland. Mehr Agroforstsysteme bedeuten mehr Klimaanpassung, mehr Klimaschutz, mehr Boden- und Gewässerschutz, mehr biologische Vielfalt und strukturreiche Landschaften, aber auch mehr Flächenproduktivität und Regionalität. Somit ist die Agroforstwirtschaft auch in Deutschland als essentieller Bestandteil einer zukunftsfähigen Landwirtschaft anzusehen.
Mehr zum Thema Agroforst
Hier geht es zum Antrag der Förderung der Agroforstwirtschaft