· Naturefund Pressemitteilung

Vom Schreibtisch direkt untern Apfelbaum

Eine Woche lang schnitten sie morsche Äste, schleppten bergeweise Totholz - und das bei bis zu 35 Grad im Schatten.

Wiesbadener Unternehmen für alte Streuobstwiesen

Rund 200 Mitarbeiter aus Wiesbadener Unternehmen, die normalerweise die meiste Zeit am Schreibtisch vor dem Computer verbringen, setzten sich vom 26. Juni bis zum 3. Juli im Rahmen der Aktionswoche „Wiesbaden Engagiert!“ für Wiesbadens alte Obstbäume ein. In der Woche wurden insgesamt 210 Obstbäume geschnitten!
Die Angestellten von 12 Wiesbadener Unternehmen, darunter die Nassauische Sparkasse, die Versicherungsstelle Wiesbaden sowie viele städtische Mitarbeiter packten hochmotiviert an, berichtet Katja Wiese von Naturefund, welche die Aktionswoche für die Streuobstwiesen geplant und begleitet hat. „Viele waren völlig erstaunt, dass es in den Wiesbadener Vororten wie Breckenheim und Heßloch noch so viele Streuobstwiesen gibt“, fasst Katja Wiese die Eindrücke dieser schweißtreibenden, aber überaus erfolgreichen Woche zusammen. „Wir haben alte Kirsch-, Apfel- und Birnbäume entdeckt, von denen es teilweise nur noch ein oder zwei Exemplare auf Wiesbadens Wiesen gibt. Sie zu erhalten ist uns enorm wichtig!“
Fachliche Unterstützung bekamen Naturefund und die tatkräftigen Helfer von einigen Profis: Dietrich Kröger, Dieter Engel und Karl-Heinz Schon vom Streuobstkreis Wiesbaden sowie Karsten Sporleder vom BUND Wiesbaden wussten, welche Pflege die alten Bäume benötigen, also wachten sie sorgsam darüber, dass auch die Laien richtig Hand anlegen. 
Weitere Profi-Hilfe gab es von den Garten- und Landschaftsbauern Carsten Born und Erhard Friess. REWE Breckenheim spendeten Getränke, die Landfrauen von Breckenheim kochten Kaffee, andere Helfer bauten täglich Tische und Bänke auf, mähten Wiesen, der Fledermausexperte Uwe Haun teilte sein Wissen. 

Trotz starker Hitze ein voller Erfolg

Insgesamt haben alle Beteiligten – trotz tropischer Temperaturen – einen entscheidenden Beitrag für den Erhalt einer alten Kulturlandschaft und aussterbender Obstsorten geleistet. Zudem haben sie einen Lebensraum renaturiert, der Heimat vieler Tiere ist: Steinkauz, Fledermaus oder Siebenschläfer zum Beispiel. Naturefund möchte mit dieser Aktion eine Brücke schlagen zwischen altem Wissen und den Menschen der Stadt Wiesbaden. Die Unternehmen waren begeistert und viele wollen weitermachen. Im Herbst ist die nächste Aktion geplant. Dann geht’s an die Ernte: Äpfel und Birnen, wenn nicht für den Verzehr, sollen dann in einer mobilen Mosterei gleich zu Obstsaft verarbeitet werden. Regionaler geht Lebensmittelerzeugung nicht!
Das Projekt „Streuobstwiesen“ war eines von insgesamt 130, die im Rahmen der Aktionswoche 2015 mit Unterstützung von 130 engagierten Unternehmen umgesetzt werden konnten. „Hier konnten sich die Männer und Frauen aus den engagierten Unternehmen für den Naturschutz einsetzen – ganz praktisch und direkt vor der Haustür“, so Karoline Deissner, Organisatorin der Aktionswoche „Wiesbaden Engagiert!“. „Hand in Hand mit den Naturschutz-Profis haben sie 210 alte Obstbäume geschnitten, ein beachtliche Zahl. Ihren daheim gebliebenen Kolleginnen und Kollegen haben sie bestimmt einiges zu erzählen.“ 

Kontakt für Rückfragen:

Naturefund e. V., Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

Sonnenberger Str. 20a, 65193 Wiesbaden

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