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US-Militär entdeckt Klimawandel

Nach neuen Studien kommen US-Militärs und Geheimdienstler zu dem Ergebnis, dass der Klimawandel zu einem gigantischen globalen Sicherheitsrisiko wird.

Neue Klimapolitik und Umdenken sind gefragt

Insbesondere die Bedrohung der nationalen Sicherheit veranlasst die Militärstrategen, von der US-Regierung eine neue Klimapolitik zu fordern.

Vom Klimawandel ausgelöste Krisen

Die Analysten zeigen auf, wie der Klimawandel weltweit Stürme, Dürren, Massenmigration und Pandemien auslösen kann. Vor allem die ärmsten Länder der Erde sind am stärksten bedroht und zugleich politisch und wirtschaftlich zu schwach, um die Veränderungen allein zu meistern. Die vom Klimawandel ausgelösten Krisen könnten Regierungen stürzen, Terrororganisationen stärken und ganze Regionen destabilisieren. Planspiele zeigen dabei ein düsteres Bild für die kommenden 20 bis 30 Jahren auf. So könnten Nahrungs- und Wasserknappheit sowie Flutkatastrophen die USA immer öfter zwingen, humanitäre Hilfe zu leisten oder militärisch zu intervenieren - vor allem in gefährdeten Erdteilen wie der Region südlich der Sahara, dem Nahen Osten sowie Süd- und Südostasien.

Bedrohung der nationalen Interessen

Allein bei einer Flutkatastrophe in Bangladesch würden Hunderttausende Flüchtlinge ins benachbarte Indien strömen, dabei religiöse Konflikte auslösen, die Infrastruktur schwer beschädigen und auch ansteckende Krankheiten könnten sind ausbreiten. Daher sehen auch eine wachsende Zahl von US-Politikern die globale Erwärmung als eine direkte Bedrohung der nationalen Interessen. Sollte die USA die Welt in der Reduktion von Klimagasen nicht anführen, werde sie sich verstärkt mit ökologischen, sozialen, politischen und möglichen militärischen Konflikten befassen müssen, befürchten sie.

Auswirkungen des Klimawandels auf US-Militärbasen 

Bei den Überlegungen der US-Militärs spielen auch die realen Bedrohungen für die US-Militärbasen ein wichtige Rolle. So wurde die Basis der Air Force in Florida durch den Hurricane Andrew 1992 in großen Teilen zerstört. Hurricane Ivan beschädigte den Marinestützpunkt in Pensacola 2004. Der Stützpunkt Diego Garcia dient als logistischer Umschlagplatz für britische und US-Truppen im Nahen Osten und befindet sich auf einem Atoll im Indischen Ozean, das nur knapp über dem Meerespiegel liegt und damit akut vom Klimawandel bedroht ist. Nun suchen Militärs Wege, die großen Marinestationen vor dem steigenden Meeresspiegel und heftigen Stürmen zu schützen.

Neue Klimapolitik in den USA

Im Bewusstsein der US-Bevölkerung spielt der Klimawandel noch eine untergeordnete Rolle. Doch in den vergangenen Jahren hat ein Wandel im Denken der US-Militärs über den Klimawandel stattgefunden. Nun werden die neuen Erkenntnisse in eine Strategie für die nationale Sicherheit eingearbeitet Das ist ein wichtiges Argument für die Befürworter einer neuen Klimapolitik in den USA. Bisher konzentriert sich die Debatte nur darauf, Ersatz für fossile Brennstoffe zu finden oder die Emissionen zu reduzieren. Die neue Argumentation des Militärs unterstützt Barack Obamas neue US-Klimapolitik und könnte ausschlaggebend sein, wenn der Senat im September über das erste US-Klimaschutzgesetz entscheidet, das im Juni vom Repräsentantenhaus verabschiedet wurde. Das darin enthaltene Ziel ist zwar nicht so ambitioniert wie vor allem von Europa gewünscht; es sieht erst bis 2050 deutliche CO2-Minderungen vor. Aber es enthält immerhin die Schaffung eines Kontrollsystems für Emissionen. Direkt zu den CO2-Rechnern

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