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Natural Branding

Die Deutschen produzieren über 200 kg Verpackungsmüll im Jahr. Insbesonderer Biolebensmittel werden häufig extra in Plastik verpackt. Jetzt gibt es eine innovative Methode um diesen Verpackungsmüll zu vermeiden.

Plastik für Bio?

Beim alltäglichen Gang durch die Supermarktregale wundert sich so mancher, warum ausgerechnet Bio-Obst und Gemüse aufwendig in Plastik verpackt ist, während Produkte aus der industriellen Landwirtschaft lose in den Regalen liegen. Es erscheint als glatter Widerspruch zum ökologischen Umweltgedanken. Die Berge von Plastikmüll sind längst zu einem globalen Umweltproblem geworden, dass sich auch auf die Gesundheit der Menschen auswirken wird. 

Deutschland ist in dieser Hinsicht kein Vorbild. Im Jahr 2016 fielen 220,5 Kilogramm Verpackungsmüll pro Kopf an, während der europäische Durchschnitt nur bei 167,3 Kilogramm lag. Der Gewichtsanteil von Plastikverpackungen liegt hier bei ca. 25kg pro Kopf. Schuld an den großen Mengen Verpackung ist unteranderem eine EU-Verordnung, die besagt, dass sich Bio-Produkte eindeutig von denen aus der konventionellen Landwirtschaft unterscheiden lassen müssen. 

Mit dem Laser gegen Plastik

Bisherige Versuche den Verpackungsmüll im Bereich der Bio-Produkte zu reduzieren sind gescheitert. Doch jetzt soll mit dem „Natural Branding“ Laserverfahren der Umschwung gelingen. Hierbei wird die Schale von Obst und Gemüse mit dem Bio-Siegel „tätowiert“. Ohne den Einsatz von Plastik, Papier, Farben oder Klebstoff, sondern mit einem gebündelten Lichtstrahl können die Produkte mit einem Logo und weiteren Informationen versehen werden. Hierzu werden lediglich Pigmente der äußersten Schalenschicht abgetragen. Das Labeling findet nur an der Oberfläche statt, ist völlig kontaktlos und hat keinen Einfluss auf Geschmack, Qualität oder Haltbarkeit.  

Die Supermarktketten EDEKA und REWE haben bereits die ersten Produkte mit dieser neuen Kennzeichnung im Sortiment. Süßkartoffeln, Avocados und auch Wassermelonen benötigen jetzt keine Verpackung und Etiketten mehr. Zwar wird die Technik bisher nur bei den Sorten angewendet, bei denen die Schale nicht mitgegessen wird, dennoch ist es ein Schritt in die richtige Richtung und wird in Zukunft hoffentlich auf allen Bio-Obst- und Gemüsesorten zu sehen sein.

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