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Monitoringbericht der Bundesregierung

Der Klimawandel wird in Deutschland zunehmend zu einem konkreten Problem – Das geht aus dem jüngsten Monitoringbericht hervor, den die Bundesregierung letzten Dienstag in Berlin vorlegte.

Temperaturanstieg als Folge des Klimawandels

Laut Bericht, der Bund, Länder und Gemeinden auf die Folgen des Klimawandels vorbereiten soll, sei die Lufttemperatur seit Beginn der Wetteraufzeichnung um 1,5 Grad Celsius angestiegen. Der vorige Bericht war von einem Anstieg von 1,2 Grad bis 2013 ausgegangen. Durch natürliche Effekte sei dieses Tempo laut Deutschem Wetterdienst nicht mehr zu erklären.

Die Zahl sogenannter „heißer Tage“ mit 30 Grad und mehr stieg laut Bericht von durchschnittlich drei zu Beginn der fünfziger Jahre auf mittlerweile rund zehn Tage pro Jahr – 2018 waren es mehr als zwanzig. Die Sommer 2003, 2018 und 2019 waren die wärmsten seit Beginn der Aufzeichnung. Seit 1881 hat außerdem die mittlere jährliche Niederschlagsmenge um 8,7 Prozent zugenommen, insbesondere sind Tendenzen zu mehr Starkniederschlägen zu erkennen.

Folgen der Erderwärmung

Durch heiße Sommer sterben mehr Menschen, als statistisch normal wäre. So gab es 2003 etwa 7500 zusätzliche Todesfälle. Laut Umweltbundesamt stellt dies die größte Naturkatastrophe dar, die Deutschland in den letzten 50 Jahren heimsuchte. Auch die Landwirtschaft ist durch den Temperaturanstieg betroffen: Im Jahr 2018 kam es zu Ernteausfällen von 700 Millionen Euro, während trockenen Wäldern Borkenkäfer und Brände zu schaffen machten – Eine Fläche von knapp 2350 Hektar fiel Waldbränden zum Opfer. Auch auf das Wasser hat der Temperaturanstieg Auswirkungen: Seen sowie die Nord- und Ostsee werden wärmer, mit Folgen für Tiere und Pflanzen. Meeresspiegel steigen und damit die Gefährdung durch Sturmfluten. Zudem erodieren Küsten, vor allem Badestrände mit Brandung.  

Laut Bericht müssen sich Städte und Länder darauf vorbereiten, dass die Folgen weiter zunehmen. Dies reicht von der Stärkung des Katastrophenschutzes bis zur Umstrukturierung von Wäldern zu widerstandsfähigen Mischwäldern. Deiche müssen höher werden, Städte sich besser gegen Starkregen und Hitze wappnen, beispielsweise durch begrünte Dächer.

Report der Vereinten Nationen

Auch das Umweltprogramm der Vereinten Nationen veröffentlichte letzten Dienstag neue Zahlen zum Klimaschutz. Demnach stiegen die globalen Treibhausgas-Emissionen im Durchschnitt dieses Jahrzehnt um 1,5 Prozent pro Jahr – 2018 erreichten sie einen neuen Rekord. Um die Erderwärmung auf 1,5 Grad zu beschränken, wie im Pariser Klimaabkommen festgelegt, müssten die Emissionen bis 2030 jährlich um 7,6 Prozent schrumpfen. Lebt die Weltbevölkerung so weiter wie bisher, müsste man davon ausgehen, dass die Temperatur bis zum Ende des Jahrhunderts um 3,4 bis 3,9 Grad steigt.

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