Bunter Mais liegt auf einem Haufen
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Klimawandel bedroht Ernährungssicherheit bei Maisanbau

In den kommenden 10 bis 20 Jahren rechnen Forscher mit gravierenden Ernteverlusten bei den global wichtigsten Nahrungspflanzen wie Weizen und Mais – und damit Jahrzehnte früher als bisher angenommen.

Zukunftsszenarien landwirtschaftlicher Erträge

Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie des NASA Goddard Institute for Space Studies, des Earth Institute der Columbia University New York und des Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung welche mit dem Ziel durchgeführt wurde, möglichst genaue Zukunftsszenarien für landwirtschaftliche Erträge weltweit zu berechnen. Demnach müssen sich Bauern und Bäuerinnen weltweit schneller auf die mit dem Klimawandel einhergehenden Folgen wie Hitzewellen, Dürren, veränderte Regenzeiten oder Starkregenereignisse einstellen. Besonders betroffen sind dabei Länder der tropischen und subtropischen Regionen im globalen Süden.  

Ernterückgänge bei Mais, Reis und Soja zu erwarten

Ohne eine Anpassung der Landwirtschaft dieser Länder an den Klimawandel, werden die Erträge laut der Studie insbesondere bei Mais stark sinken. So zeigen Computersimulationen, dass bei starker Erderwärmung die Erträge von Mais von 2070 bis 2100 um fast ein Viertel zurückgehen könnten. Der Beginn der globalen negativen Änderungen der Erntemengen könnte laut Studie bei Mais bereits ab 2032 eintreten und sich in gemäßigten Klimazonen, welche 81 Prozent der gesamten Produktion ausmachen, ab 2037 fortsetzen. Insgesamt dehnt sich das Ausmaß der negativen Folgen des Klimawandels auf 74 Prozent der globalen Anbauflächen von Mais aus. Bisher war man beim Mais, besonders entscheidend für die Ernährungssicherheit im globalen Süden, von steigenden Erträgen ausgegangen.

Neben der Verringerung der Erntemengen von Mais wäre laut Modell in Folge des Klimawandels auch ein deutliches Absinken der Erträge von Reis und Soja möglich. Einzig die Erträge im Weizenanbau könnten um bis zu 17 Prozent steigen. Besonders erschreckend: Diese vier Nahrungspflanzen decken 90 Prozent der weltweit konsumierten Kalorien ab! In vielen wichtigen Kornkammern der Welt kann es also bereits innerhalb der nächsten Jahre zu deutlich geringeren Erträgen und damit zu einer Gefährdung der Ernährungssicherheit kommen.

Unser Projekt in Malawi

Im globalen Süden sind hundert Millionen Kleinbauern direkt von der Landwirtschaft abhängig. So beispielsweise auch in Malawi. Auch hier wird in der Landwirtschaft in großen Teilen hauptsächlich Mais in Monokultur angebaut. Bereits jetzt sinken die Erträge kontinuierlich, da Wälder zur Schaffung von fruchtbarer landwirtschaftlicher Flächen abgeholzt werden. Durch die damit einhergehende fehlende Verwurzelung im Boden, wird die oberste Schicht fruchtbaren Bodens bei Starkregenereignissen weggespült und damit die Ernteerträge verringert. Sollte sich die in der Studie aufgezeigte mögliche Entwicklung der Erntemengen bewahrheiten, werden die ohnehin bereits kargen Erträge noch weiter schrumpfen - Hunger könnte hier eine Folge sein.  

Eine zukunftsfähige landwirtschaftliche Perspektive ist hier dringend nötig, um die mit Monokultur einhergehenden Gefahren zu verringern. Daher schulen wir bei unserem Projekt in Malawi Bauernfamilien in der Methode des Dynamischen Agroforst. Hierbei werden neben einer Vielzahl heimischer Bäumen auf derselben Fläche gleichzeitig auch Nahrungsmittel angebaut - ohne Dünger und mit hohem Ertrag. Der Fokus der Anbau- und Aufforstungsmethode liegt damit auf dem Aufbau eines naturnahen, vielfältigen Pflanzensystems, welches mit Lebensmitteln versorgt, umweltfreundliche landwirtschaftliche Systeme schafftund gleichzeitig aufforstet. 

Helfen Sie uns dabei, Landwirte in Malawi zu unterstützen! 

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