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Hurrikane in der Karibik

Aktuell sind die Blicke der Welt auf die Karibik gerichtet. Hurrikan Irma und dessen Folgen schockieren. Gefolgt von weiteren zwei Hurrikanen, José und Katia, ist ein Abebben der Hurrikan-Serie nicht in Sicht. 

Tropische Wirbelstürme und der Klimawandel

In Folge der scheinbar zunehmenden Zahl an starken Hurrikanen stellt sich die Frage inwieweit dies mit dem fortschreitenden Klimawandel zusammenhängt. Zwar ist keine signifikante Zunahme der Anzahl von Hurrikanen zu erkennen, allerdings wuchs der Anteil der starken Tropenstürme der Kategorien 4-5 in allen Ozeanbecken.

Die Beweislage ist schwierig. Es fehlen die Statistischen Belege um die stärker werdenden Hurrikane mit der fortschreitenden Erderwärmung zu begründen. Allerdings sind sich die Forscher einig: Die steigenden Temperaturen führen dazu, dass Wetterextreme im Allgemeinen weltweit zunehmen. Das Jahr 2017 ist Beispiel genug – die unfassbar starke Monsunsaison in Südostasien, Hitze und extreme Dürre in Europas Südhälfte und jetzt der Rekord-Hurrikan Irma in der Karibik.

Entstehung eines Hurrikane: Mehr Energie durch Erderwärmung

Ein tropischer Sturm kann sich erst dann bilden, wenn die Temperatur des Meeres mindestens 26 Grad beträgt. Die warme Meeresoberfläche begünstigt die Verdunstung des Wassers, welches aufsteigt, in großer Höhe kondensiert und Wolken bildet. Über der Wasseroberfläche entsteht ein Unterdruck, der feuchte Luftmassen aus der Umgebung anzieht, die den Sturm nähren.

Durch die weltweite Erhöhung der Meeresoberflächentemperatur wird dieses Phänomen also begünstigt. Die Hurrikane können aufgrund der wärmeren Meere mehr Energie aufnehmen. Zusätzlich dazu verursacht die Erderwärmung eine höhere Temperatur der Luft, wodurch deren Speicherkapazität von Wasserdampf ansteigt. Somit bilden sich häufiger weit stärkere Stürme, die ebenfalls durch heftigere Regenfälle begleitet werden.

Ein zusätzlicher Auslöser: Die Verschiebung der Innertropischen Konvergenzzone

Des weiteren wird die Entstehung tropischer Stürme durch die Verschiebung der Innertropischen Konvergenzzone begünstigt. Beobachtungen zeigen, dass das Regenband, welches sich um die Äquatorregion schlängelt einem Trend nach Norden unterliegt. Diese Entwicklung erfolgt allerdings wieder parallel zum Klimawandel. Denn die Lage der ITC ist neben Änderungen in der Sonnenintensität auch beeinflusst durch Erderwärmung oder -abkühlung. Schon eine geringe Zunahme der Temperatur kann die Regenfälle in den Tropen erheblich beeinflussen. Sowohl die klimatischen Bedingungen der Regionen verändern sich, als auch vermehrte Wirbelstürme durch eine Verschiebung der Luftmassen treten auf.

Stärkere Hurrikane

Aus diesen Gründen hat sich die Anzahl der Hurrikane und Zyklonen der Kategorien 4-5 nahezu verdoppelt. Einer von ihnen streifte die vergangenen Tage durch die Karibik und demonstrierte die Kraft der Natur, verstärkt durch den von der Menschheit bedingten Klimawandel.

Folgen für Mensch und Natur

Die Auswirkungen von solch starken Hurrikanen sind immens. Sie bringen Luft- und Wassermassen mit sich, die Städte fluten, Häuser abdecken und Bäume entwurzeln. Das Zuhause vieler Menschen wird zerstört. Wiederaufbaumaßnahmen sind zeit- und kostenaufwändig. Die ortsansässigen Menschen und auch die dort lebenden Tiere sind der Kraft der Natur hilflos ausgesetzt.
Auch die meisten Pflanzen können Winden solcher Stärke nicht standhalten. In der kubanischen Stadt Baracoa beispielsweise, welche von der Kakao- und Kokosproduktion lebt, sorgte Hurrikan Matthew im vergangenen Jahr 2016 dafür, dass über 80 Prozent der gesamten Anbaufläche zerstört wurde. Die Wiederaufforstung wird mehrere Jahrzehnte dauern und für Engpässe der Waren im ganzen Land sorgen. Und das ist kein Einzelfall.
Die genauen Ausmaße der aktuellen Hurrikane bleiben abzuwarten.

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