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Forschung und Artenschutz

Das Artenschutzprojekt der freilebenden Wisent-Herde im Rothaargebirge wurde mit einem ausgearbeitetem Management ins Leben gerufen und wurde von Anfang an wissenschaftlich betreut. Die daraus gewonnenen Erfahrungen und Erkenntnisse können die Weichen für die Freisetzung weiterer Herden an anderen Standorten legen. 

Vorbereitung eines Pionierprojektes für Deutschland 

Mit einer Widerristhöhe von bis zu 1,9 m und einem Köpergewicht bis zu 900 kg bei Bullen, gelten die Wisente als größte Landsäugetiere Europas. Mit dem Artenschutzprojekt der Wisent-Welt-Wittgenstein werden nach 400 Jahren erstmals wieder freilebende Wisente in Deutschland, ihrem ehemaligen Verbreitungszentrum, angesiedelt. Die Planung des Projekts, das einzigartig in Westeuropa ist, begann allerdings schon lange vor der ersten Freisetzung der Wisente im Rothaargebirge. So wurde zum Beispiel eine umfassende Befragung unter den Anwohnern des Projektumkreises und den Spaziergängern des beliebten Wanderweges "Rothaarsteig" durchgeführt, bei der die Mehrheit für die Freisetzung stimmte. Ebenso wurde schon vorab ein Betreuungsmanagement erstellt, um den Wisenten einen geschützten Lebensraum, fernab der Menschen, bieten zu können. Als Lenkungsinstrumente werden Futterstationen und Wildwiesen eingerichtet. Demnach werden für die Wisente ruhige Rückzugsräume geschaffen, um die die Besucher herumgelotst werden und der Wisenttourismus kanalisiert wird. So können sich die Wisente auf ihrem 6.000 ha großem, mit Wildzäunen geschützten Areal freibewegen.

Betreut von der Wissenschaft

Zusätzlich wird das Projekt von verschiedenen, renommierten Forschungsinstituten, wie der Goethe-Universität Frankfurt, Georg-August-Universität Göttingen, Universität Siegen etc., betreut, die sich mit den Fragen zur ökologischen Rolle des Wisents beschäftigen. Mit den Erkenntnissen aus der Wissenschaft und den Erfahrungswerten aus der Praxis hilft das Artenschutzprojekt der Wisent-Welt-Wittgenstein auch bei der Prüfung neuer Standorte in Deutschland, an denen Wisente ausgewildert  werden können. Zudem kann das funktionierende Betreuungsmanagement für andere Standorte reproduziert werden, so dass es zukünftig mehrere freilebende Wisent-Herden in Deutschland geben könnte. Diese Entwicklung wäre  wünschenswert, denn das Wisent wurde als prioritäre Art eingestuft, die zum Erhalt besonderer Schutzgebiete zugewiesen werden sollen. Um die Rückkehr des größten Landsäugetiers in Deutschland voranzutreiben, unterstützen wir das Projekt der Wisent-Welt-Wittgenstein. 

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