· Helga Gruberg, Naturefund Bolivia

Dynamischer Agroforst in den semiariden innerandinen Tälern Boliviens

Dynamischer Agroforst in den semiariden innerandinen Tälern Boliviens – ein Paradigmenwechsel der Ängste überwindet.

Die innerandinen Täler - eine Herausforderung

Dynamischer Agroforst (spanisch: Agroforesteria dínamica, kurz: AD) auch unter dem Namen Mehrschichten-Agroforst oder sukzessionale Agroforstwirtschaft bekannt, wird in Bolivien seit den 90er Jahren im Alto Beni (300 – 1‘400 m. ü. M.) praktiziert und weiter entwickelt. Nutzen und Vorteile dieser Methode für die Produktion von Kakao, Zitrusfrüchten, Reis und anderen Kulturen wurden wissenschaftlich belegt und national wie international verbreitet. Auch in anderen Regionen des Landes wie z. B. in Rurrenabaque oder Chapare gibt es positive Erfahrungen mit dieser Anbaumethode. Der Anbau von dynamischen Agroforstparzellen in höher gelegenen Regionen Boliviens wie z. B. im Altiplano oder in den semiariden innerandinen Tälern Boliviens wurde bisher als große Herausforderung betrachtet. Bei einem Erfahrungsaustausch mit Bauern des Tieflandes zeigten sich die Bauern des Hochlandes stets beeindruckt von diesem naturnahen Anbau. Doch eine Umsetzung auf ihren weit höher gelegenen Parzellen konnten sie sich nicht vorstellen. “Das wird bei uns nichts abwerfen”, war ein oft gehörter Kommentar. Diese Zweifel beruhen auf den schwierigen klimatischen Bedingungen im Hochland, wie z. B. Trockenheit über viele Monate des Jahres oder Frost im Winter, aber auch weil die einst artenreichen Wälder des Hochlandes nicht mehr existieren, die ansonsten eine Idee von dynamischem Agroforst im Hochland geben könnten.

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