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Die faszinierende Welt der Fledermäuse

Fledermäuse sind die einzigen Säugetiere der Erde, die aktiv fliegen können. Ihre Flughaut ist undurchlässig für Luft. Dadurch unterscheidet sich ihr Flug von dem Vogelflug. Ihre Knie können Fledermäuse nicht nur nach innen, sondern auch nach außen knicken. So können sie leichter mit dem Kopf nach unten hängen. Unter ihnen gibt es Vampire und Vegetarier, doch die meisten sind Insektenfresser.

900 Fledermausarten weltweit

Liebe Leserin, lieber Leser, Weltweit gibt es etwa 900 Fledermausarten. Man unterscheidet dabei die Großfledermäuse der Alten Welt von den nur in den Tropen vorkommenden 'Fliegenden Hunden' sowie die Kleinfledermäuse, die überall vorkommen. Ja, es gibt unter ihnen Vampire, Arten, die vom Blut anderer leben. Doch es gibt auch Vegetarier unter den Fledermäusen, die sich neben Früchten und Nüssen sogar von Pollen ernähren. Die größte Zahl unter ihnen machen allerdings die Insektenfresser aus.

Orientierung an Schallwellen

Fledermäuse orientieren sich dabei durch Ultraschall-Wellen, welche sie durch Schreie aussenden. Diese für uns Menschen nicht hörbaren Wellen fangen sie mit ihren Ohren und den empfindlichen Sensoren in ihrem Nasenbereich auf. Mit der Peilung der Ultraschall-Wellen können sie auch bei völliger Dunkelheit Gegenstände im Flugraum, wie Bäume, Artgenossen, vor allem aber ihre Beutetiere, wahrnehmen. Jede Art hat eine eigene Echolotpeilung entwickelt. Daher unterscheiden sich die einzelnen Arten recht eindeutig an ihren Ohren und in der Ausbildung ihres Gesichtfeldes, mit denen sie die artspezifischen Schallwellen aufnehmen.

In Europa gibt es vier Fledermausfamilien

Die in dem gemäßigten Klima Europas vorkommenden Fledermäuse lassen sich in 4 Familien aufteilen: die Hohlnasen, die Hufeisennasen, die Bulldoggenfledermäuse und die Glattnasen. Alle Fledermäuse Europas halten einen mehr oder weniger ausgedehnten Winterschlaf. Sie stellen ganz bestimmte Ansprüche an ihre Überwinterungsplätze.

Luftfeuchtigkeit wichtig

Die Überwinterungsplätze der Fledermäsue müssen vor Licht und starken Temperaturschwankungen geschützt sein sowie eine ausreichend hohe Luftfeuchtigkeit aufweisen, damit die Tiere während ihres Winterschlafes nicht vertrocknen. Die Dauer ihres Winterschlafes hängt von der Außentemperatur ab. In milden Wintern unterbrechen manche Arten ihre Ruhe und nehmen sogar Nahrung auf.

Bis zu 100.000 Zwergfledermäuse entdeckt

Die meisten Fledermäuse leben gesellig. Nur wenige sind Einzelgänger, die ein Revier für sich beanspruchen und es gegen Eindringlinge verteidigen. Im Frühjahr sammeln sich die trächtigen Weibchen in geeigneten Höhlen oder Nischen, um ihre Jungen in so genannten 'Wochenstuben' zur Welt zu bringen. Die Männchen halten sich dann einzeln oder in kleinen Gruppen in der Nähe auf. 1962 wurde einmal in Rumänien eine Höhle mit 80.000 bis 100.000 Zwergfledermäusen entdeckt.

Viele Fledermausbestände sind rückläufig

Die meisten Bestände der Fledermausarten in Europa sind stark rückläufig. Eine der Hauptursachen liegt in der Verminderung der Insekten, ihrer Nahrung, die vor allem durch Pestizideinsatz stark abgenommen haben. Aber auch die Abnahme von geeigneten Winterquartieren, Wochenstuben und Tagesruheplätzen macht ihren zu schaffen. Alle Fledermäuse sind geschützt.

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