· Naturefund

Deutsche Seen im schlechten Zustand

Nur jede vierte deutsche See ist in einem ökologisch guten Zustand. Dies geht aus einer aktuelle Untersuchung der Bundesregierung hervor.

Bedrohte Lebensräume

Im Wald, auf den Wiesen oder im nächstgelegenen Park, fast jeder weiß, wo sich der nächste See befindet. Immer wieder locken uns diese ruhigen Gewässer an. Nicht zuletzt wegen ihrer einzigartigen Tier- und Pflanzenwelt. Aus einer Erklärung der Bundesregierung geht jetzt jedoch hervor, dass sich nur 24% der deutschen Gewässer in einem guten Zustand befinden.

Auf Anfrage der Grünen Abgeordneten Steffi Lemke wurden Untersuchungen auf Grundlage der EU-Richtlinien durchgeführt. Schuld an den schlechten Wasserzuständen ist unter anderem der verstärkte Einsatz von Gülle in der Landwirtschaft. Über das Grundwasser gelangt die Gülle auch in die umliegenden Seen. Der dadurch ansteigen Nährstoffgehalt im Wasser, begünstigt das Wachstum der Algen. Diese lassen sie Seen zunehmend veröden und verlanden und der Lebensraum von Tieren und anderen Wasserpflanzen verschwindet. 

Auch Flüsse und Bäche sind betroffen

Nicht nur die deutschen Seen, auch Flüsse und Bäche leiden unter den Methoden der Landwirtschaft. Die typische Lebensgemeinschaft aus Fischen, Pflanzen und Kleintieren sind in nicht einmal mehr 7% der Fließgewässer zu finden. Neben der Landwirtschaft haben auch künstliche Veränderungen des Wasserlaufs einen negativen Einfluss auf die Gewässer. Fast 80% der Gewässer sind in ihrer Struktur verändert. Dadurch wird der natürliche Lebensraum von einer Vielfalt an Pflanzen und Tieren gestört und bedroht.

EU-Richtlinien auf dem Prüfstand?

Auch wenn die EU-Staaten bis 2027 alle ihre Gewässer in einen guten Zustand bringen sollen, werden die derzeitigen Richtlinien durch die EU-Komission geprüft. Es ist möglich, dass die Richtlinien entschärft werden. Ganz nach dem Prinzip, um ökologisch gute Gewässer zu haben ändern wir nicht den Zustande der Gewässer, sondern die Definition von gut.
 

Sind Sie mit dieser Entwicklung so ganz und gar nicht zufrieden? Dann helfen Sie uns bei unseren Naturschutzprojekten. Beispielsweise im Hamberger Moor!

Naturefund unterstützen

Natur schützen

Unterstützen Sie Naturefund und schützen Sie Natur.

Zurück zur Übersicht

Nächster Artikel