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Atommüll - ein Problem ohne Lösung

Bisher ist noch kein Endlager gefunden 

Schon seit über 60 Jahren wird in Deutschland Atomenergie produziert. Die Kraftwerke wurden jedoch in Betrieb genommen, ohne dass eine Lösung für die Lagerung des anfallenden radioaktiven Atommülls vorlag. Man hoffte darauf, dass der technische Fortschritt dafür sorgen würde, dass sich das Problem mit der Zeit von selbst löst. Doch mittlerweile ist der Atomausstieg 2020 beschlossen und noch immer ist kein Endlager gefunden. 

Welche Ansprüche gibt es?

Auf der Liste für mögliche Lagerungsorte stehen alte Bergwerke und Stollen. Grundlage für die Suche ist eine Langzeitsicherung von einer Million Jahren. Dort wo Formationen aus Salz-, Ton- oder Kristallingestein in den Böden vorkommen, sollen die Fässer in Tiefen von 300-1500 Metern gelagert werden. Klingt relativ einfach, doch in Morsleben und Asse ist diese Methode bereits gescheitert, da Grundwasser in die Stollen eingedrungen ist. Jetzt müssen die Fässer wieder heraus geholt werden. Die Rückholaktion in Asse wird schätzungsweise vier bis sechs Milliarden Euro kosten und circa zehn Jahre dauern. 
Derzeit steht zwar Gorleben als Endlager ganz oben auf der Liste, jedoch sollte in ganz Deutschland nach Alternativen gesucht werden. Die Zeit drängt, denn die bisherigen Castorbehälter besitzen eine Dichtheitsgarantie von nur 40 Jahren, während die Halbwertszeit von Plutonium 24.000 Jahre beträgt.

Wie sieht die Welt in 200 Jahren aus?

Mit dieser Frage beschäftigen sich Forscher, unabhängig vom endgültigen Standort. Sollen die Lagerplätze versiegelt werden, oder sollen sie zumindest die nächsten hundert Jahre zugänglich sein, falls sich doch eine bessere Lösung ergibt? Sollen die genauen Standorte offiziell gekennzeichnet sein, oder lieber geheim gehalten werden, um sich vor möglichen Terrorakten zu schützen? Und wenn sie geheim gehalten werden, wer kann sicher stellen, dass in 300 Jahren nicht an der selben Stelle Erdbohrungen durchgeführt werden? 
Fragen, die uns neben der Suche nach einem Endlager noch lange beschäftigen werden. 
 

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