Vor allem über die Nahrung nehmen wir chemische Zusatzstoffe aus Plastik auf. Grundsätzlich sollten Sie daher alle Lebensmittel vermeiden, die längere Zeit mit Plastik in Kontakt waren. Dazu zählen insbesondere Lebensmittel, die fett, feucht oder säurehaltig sind, da hier die Wahrscheinlichkeit besonders hoch ist, dass sich chemische Zusatzstoffe aus der Plastikverpackung herausgelöst haben.
Hersteller werden vielleicht anmerken, dass die chemischen Stoffe in Plastik nur in einem sehr geringen Anteil vorhanden sind. Sie berufen sich dabei auf den Niedrigdosis-Ansatz der Toxikologie: In niedriger Dosis ist ein Gift unschädlich. Doch manche chemischen Zusatzstoffe in Plastik wirken im menschlichen Organismus wie Botenstoffe und Hormone. Da reichen mitunter einige wenige Moleküle, um den menschlichen Stoffwechsel zu beeinflussen.
Grundsätzlich gilt: Gesundes Plastik gibt es nicht.
Die meisten von uns nutzen täglich verschiedene Plastikprodukte: Morgens unter der Dusche das Showergel aus dem Plastikbehälter. Am Duschvorhang aus Plastik tropft das Wasser ab und wir atmen die feuchten Dämpfe ein. Dann Zähneputzen mit einer Plastikzahnbürste mit Zahnpasta, die monatelang in einer Plastiktube war. Der Kaffee kommt natürlich aus der neuen Kaffeemaschine, die mit heißem Dampf und Wasser das Kaffeepulver durch ein Plastikpad presst. Ein Käsebrot mit Käse, der schön sauber mit Plastik von den anderen Käsescheiben getrennt wurde. Noch schnell den Joghurtbecher auskratzen, natürlich ist der auch aus Plastik. Ab zur U-Bahn, auf dem Weg wird noch schnell ein frisch gebrühter Cappucino in einem Pappbecher gekauft, der innen mit Plastik beschichtet ist, und achja, noch eine Flasche Wasser später für den Sport, natürlich aus einer Plastikflasche.
Studien deuten darauf hin, dass sich die Stoffe aus Plastik im menschlichen Körper anreichern (Bundesministerium für Gesundheit, Wien, 2010). Selbst wenn die chemischen Stoffe in Plastik unter der gesetzlichen zugelassen Mindestgrenze liegen, kann der permanente Kontakt mit Plastik dazu führen, dass wir diese Stoffe weit über die zugelassenen Mindestwerte aufnehmen.
Naturschutzprojekte von Naturefund unterstützen und Natur und Umwelt langfristig schützen
Wir wissen, dass es momentan schwer ist, plastikfrei oder zumindest plastikreduziert einzukaufen, doch mit ein wenig Fantasie und Neugier geht es. Hier ein paar einfache Tipps, wie und wo Sie am besten Plastik vermeiden und Ihre Gesundheit stärken:
Drei gute Gründe sprechen dennoch gegen Plastikflaschen:
Plastik ist überall in unserem Alltag, teilweise können wir es nicht vermeiden, denn wer verzichtet schon gerne auf den Computer oder das praktische Smartphone? Doch ein paar Grundregeln im Umgang mit Plastik reduzieren das Risiko, gesundheitsgefährdende Stoffe aufzunehmen:
Ja, die chemischen Zusatzstoffe in Plastik sind unsichtbar, oft schmecken oder riechen wir sie nicht – außer nach einem Tag in der Sonne. Doch auch Radioaktivität ist nicht sichtbar und kann dennoch gefährlich werden.
Machen Sie einen Plastik-Frühjahrsputz. Gehen Sie Raum für Raum durch Ihre Wohnung oder Ihr Haus und entdecken Sie, wo überall Plastik auf Sie wartet. Brauchen Sie dieses Plastik? Können Sie es ersetzen oder zumindest woanders verstauen, sodass Sie nicht mehr tagtäglich damit in Kontakt kommen? Zahlreiche chemischen Stoffe nehmen wir über die Atemluft und die Haut auf!
Ein Plastik-Frühjahrsputz kann übrigens das ganze Jahr über gemacht werden.
Wenn Sie wissen wollen, ob BPA oder andere Schadstoffe in Produkten enthalten sind, sprechen Sie das herstellende Unternehmen direkt an und bitten es um Aufklärung. Verbraucheranfragen an Unternehmen müssen laut Auskunftsrecht, welches mit der EU-Verordnung im Jahr 2007 eingeführt wurde, innerhalb von 45 Tagen bearbeitet und der Verbraucher muss über gefährliche Substanzen in den Produkten informiert werden.
Wir haben einen Musterbrief angefertigt, denn Sie gerne nutzen können. Naturefund bietet Ihnen an, dass wir Antworten von Hersteller und Unternehmen auf unserer Webseite veröffentlichen, wenn diese damit einverstanden sind, insbesondere dann, wenn ein Produkt oder eine Verpackung gesundheitsgefährdende Stoffe enthält.
Damit wird die Transparenz erhöht, die Unternehmen müssen weniger Fragen beantworten und mehr Menschen haben anhand dieser Informationen die Möglichkeit zu entscheiden, ob sie bestimmte Produkte kaufen wollen oder nicht.
Naturefund erhebt dabei keinen Anspruch auf Vollständigkeit und behält sich vor, bestimmte Angaben zu ändern oder zu erweitern. Wir wollen vor allen Dingen über das Thema Plastik informieren und Alternativen aufzeigen.
Lesen Sie weiter: Häufige Kunststoffe
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