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Reifenberger Wiesen als Projekt der UN-Dekade Biologische Vielfalt gewürdigt

Die Auszeichnung überreichte heute in Wiesbaden Umweltdezernent Andreas Kowol an Katja Wiese von Naturefund e.V. und Alfred Westenberger von Apollo e.V. Die Ehrung wird im Namen der Geschäftsstelle der UN-Dekade an Projekte vergeben, die in vorbildlicher Weise dazu beitragen, die biologische Vielfalt zu erhalten.

Die Reifenberger Wiesen - ein Paradies für Schmetterlinge

Das heute gewürdigte Projekt Reifenberger Wiesen ist eine Magerwiese im Taunus nahe der Stadt Frankfurt mit einem besonders hohen Artenreichtum – insbesondere an Schmetterlingen: 22 verschiedene Arten wurden an einem Tag gezählt und ganze 36 fliegen dort im Sommer. Der seltene Lilagold-Feuerfalter (Lycaena hippothoe) findet hier einen seiner letzten Lebensräume in Hessen, und es wächst die Echte Arnika, deren Bestand in ganz Deutschland stark gefährdet ist. „Wir freuen uns sehr über diese Auszeichnung. Sie bestärkt uns darin, uns weiter für die Artenvielfalt einzusetzen“, betont Katja Wiese von Naturefund.

Im Sommer 2015 startete die Organisation aus Wiesbaden ein Landkaufprojekt: 20.000 m2 Fläche, fast die Hälfte der gesamten Reifenberger Wiesen, will Naturefund kaufen und dauerhaft schützen. Unterstützt wird Naturefund dabei von der Hessischen Gesellschaft für Ornithologie und Naturschutz e.V., dem Schmetterlingsverein Apollo e.V. und der Oberen Naturschutzbehörde.

Einheitliches Schutzkonzept fehlte bisher

Zurzeit gehören die Wiesen mit einer Gesamtfläche von 55.000 m2 27 verschiedenen Eigentümern. Ein einheitliches Schutzkonzept war dadurch nicht möglich: Oft wurde in den vergangenen Jahren zu früh gemäht und dabei Futter- und Eiablagepflanzen der Schmetterlinge vernichtet. In manchen Jahren ging dabei eine ganze Schmetterlingspopulation zugrunde, weil bereits gelegte Eier und geschlüpfte Jungraupen getötet wurden.

Ziel: 20.000m² Fläche kaufen und schützen

„Inzwischen haben wir knapp 2.500 m2 gekauft, für weitere 2.750 m2 liegt der Kaufvertrag schon beim Notar. Bei sechs Flurstücken mit einer gesamten Größe von 18.000 m2 verhandeln wir bereits mit den Eigentümern“, berichtet Katja Wiese über die Fortschritte. Die Reifenberger Wiesen werden jetzt in Abstimmung mit der Naturschutzbehörde erst im Spätsommer gemäht, so dass der große Artenreichtum, insbesondere an Tagfaltern, erhalten bleibt.

Neben einer Urkunde und einem Auszeichnungsschild erhalten die Projektpartner einen „Vielfalt-Baum“, der symbolisch für die bunte Vielfalt und einzigartige Schönheit der Natur steht. Die Auszeichnung findet im Rahmen der Aktivitäten zur UN-Dekade Biologische Vielfalt statt, die von den Vereinten Nationen für den Zeitraum von 2011 bis 2020 ausgerufen wurde.

Für alle Interessierten bieten Naturefund e. V. und der Apollo e. V. am Sonntag, den 02. Juli 2017, eine zweistündige Schmetterlingswanderung durch die Reifenberger Wiesen an. Die Wanderung beginnt um 11:00 Uhr und Treffpunkt ist der Parkplatz vor dem Hotel-Restaurant Weilquelle in Schmitten-Oberreifenberg.

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