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Naturefund und die Asociación Patuca pflanzen 50.000 Bäume im Regenwald

Eines der letzten großen Regenwaldgebiete Mittelamerikas ist akut durch Abholzung bedroht. Trotz ausgewiesener Schutzgebiete leidet der Nationalpark unter Armut, Gier und der Gleichgültigkeit der Regierung.

Gefahr im Verzug

Jeden Tag fällt eine Fläche von 92 Fußballfelder Brandrodung und Kettensägen zum Opfer. Wenn dieser Prozess ungebremst fortgesetzt wird, ist der Nationalpark mit seiner für deutsche Verhältnisse unvorstellbar großen Fläche von 3.700 Quadratkilometern in 17 Jahren komplett abgeholzt.

Naturefund arbeitet seit zwei Jahren mit der Asociación Patuca zusammen, um die Abholzung zu stoppen. Die ersten Erfolge sind schon sichtbar. Innerhalb dieses kurzen Zeitraums konnten 19 Baumschulen im Nationalpark Patuca aufgebaut werden, in denen aktuell 30.000 Baumsetzlinge heranwachsen. Jetzt, in der Regenzeit im Oktober und November, werden diese Setzlinge auf ausgewählten, kahlen Fläche gepflanzt.

Ein Prozess des Umdenkens

Die Asociación Patuca hat Anfang 2000 das Management des Nationalparks übertragen bekommen und versucht derzeit mit 15 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, den Nationalpark zu schützen. Eine wahre Herkulesaufgabe und angesichts der Größe des Nationalparks ist die Fläche verschwindend klein, die mit 30.000 Bäumen wieder aufgeforstet werden kann. Doch Naturefund und die Asociación Patuca haben in der kurzen Zeit der Zusammenarbeit noch mehr erreicht, vielleicht sogar das Entscheidende. Denn langsam, ganz langsam beginnt ein Prozess des Umdenkens bei den Menschen einzusetzen.

Das Leben der Menschen im Nationalpark

Im Nationalpark selbst leben zahlreiche Familien, vor Jahren von der Regierung dorthin umgesiedelt und dann alleine gelassen. Sie sind arm, kennen nur Viehwirtschaft und Ackerbau. Für sie bedeutet ein abgeholzter Regenwald Land und damit Macht und eine Quelle zum Überleben. Ein abgeholzter Regenwald ist also gut. Doch der Boden ist nur wenige Jahre fruchtbar, die starken Regenfälle waschen ihn aus und im Sommer versiegen immer öfter die Wasserquellen, denn es gibt keine Wurzeln mehr, die das Wasser im Boden speichern. Die Lösung war bisher, noch mehr Regenwald abzuholzen.

Nun haben Naturefund und die Asociación Patuca begonnen, in vielen Gesprächen den Familien im Nationalpark aufzuzeigen, wie wichtig ein intakter Regenwald auch für sie ist und welche Möglichkeiten zum Beispiel Kakao-, Mango- und Cashewbäume anstelle von Rindern und Mais bieten, um Nahrung und auch ein Einkommen zu erzielen. Gemeinsam wurden die Baumschulen aufgebaut, wobei die Menschen immer selbst entscheiden konnten, welche Baumarten gepflanzt werden sollten. Das ist wichtig, denn sie sollen später die Bäume pflegen und schützen.

Nicht nur ein abgeholzter Baum ist ein guter Baum

Unter den Setzlingen befinden sich auch zahlreiche Urwaldbäume. Sie werden um die Wasserquellen gepflanzt, mit dem Ziel, die Wasserversorgung dauerhaft zu sichern. Leise, in den Worten und Gesprächen ist zu hören, dass sich etwas verändert. Die Menschen sprechen mittlerweile von 'ihrem' Nationalpark und bei Besuchen werden stolz die Setzlinge gezeigt und wie gut sie gewachsen sind. Ein guter Baum ist nicht nur ein abgeholzter Baum. Naturefund und die Asociación Patuca haben daher am vergangenen Wochenende beschlossen, die Zusammenarbeit fortzusetzen und die Zahl der Bäume auf 50.000 Stück zu erhöhen.

Mehr über das Aufforstungsprojekt

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