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Mehr als die Hälfte der europäischen Baumarten vom Aussterben bedroht

Ein europäischer Wald im Herbst
Foto: Pixabay

Europas Bäume sind in Gefahr. Ein Bericht der Weltnaturschutzorganisation (IUCN) sieht vor allem Baumarten, die ausschließlich in Europa vorkommen, in einer beunruhigenden Lage.

66 europäische Baumarten kurz vor dem Aussterben

Die IUCN untersuchte die Bestände aller 454 in Europa vorkommenden Baumarten. Von diesen gibt es 265 lediglich auf dem alten Kontinent – 58 Prozent davon gelten als bedroht, 66 einzelne Arten stehen sogar kurz vor dem Aussterben.

Vielfältige Ursachen

Schädlinge, Krankheiten und das nicht nachhaltige Fällen von Bäumen – die Liste der Ursachen ist vielfältig. Hinzu drängen eingeschleppte Arten die einheimischen zurück und teilweise verringert das Städtewachstum die Waldflächen – ein fataler Mix. In Abstufungen von "potenziell gefährdet" über "gefährdet", "stark gefährdet", "vom Aussterben bedroht" und "in der Natur ausgestorben" bis "ausgestorben" stehen weltweit 28000 Tier- und Pflanzenarten auf der Liste.

Deutsche Eberesche und Rosskastanie stark gefährdet

Vor allem die Eberesche (Sorbus) ist bedroht, da die Populationen sowieso klein sind und zusätzlich ihr Lebensraum schwindet und geschwächt wird. Auch die wilde gewöhnliche Rosskastanie steht seit 2017 auf der Liste unter der Kategorie „gefährdet“. Neben einem Pilz stellt die Balkan-Miniermotte die größte Bedrohung für sie dar. Sie breitet sich seit den Achtzigerjahren von Südosteuropa über den ganzen Kontinent aus und hat kaum natürliche Feinde. Die IUCN schätzt die Zahl der wilden Rosskastanien (Aesculus hippocastanum) in Europa auf weniger als 10.000 Exemplare. Nicht berücksichtigt bei dieser Beurteilung sind die Bäume in Städten, Parks und Alleen.

Weitere Arten bedroht – Ökosysteme in Gefahr

Wissenschaftler der Weltnaturschutzorganisation haben auch neue europäische Rote Listen für Weichtiere, Sträucher und Moose erstellt. Mehr als ein Fünftel der Weichtiere und Moose und fast die Hälfte aller Straucharten sind bedroht. Die Gründe liegen vor allem daran, dass Wildnis zerstört wird, sich eingeschleppte Arten ausbreiten sowie an den Agrarpraktiken und dem globalen Temperaturanstieg.

Gegenmaßnahmen müssen greifen

"Dieser Bericht zeigt, dass die Lage für viele übersehene und unterschätzte Arten prekär ist – Arten, die das Rückgrat des europäischen Ökosystems bilden und zu einem gesunden Planeten beitragen", sagte Luc Bas, IUCN-Direktor des Europa-Büros. "Wir müssen die Auswirkungen des Menschen auf unsere Ökosysteme begrenzen und den Schutz dieser Arten zur Priorität machen."

Auch in Deutschland sind große Teiles des Waldes geschädigt. Rund 180.000 Hektar Fläche drohen zu verschwinden. Deshalb plant die Bundesregierung ein Programm zur Erhaltung der Wälder. Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) stellte in dieser Woche zusätzliche Mittel von Bund und Ländern von bis zu 800 Millionen Euro in Aussicht.

Mehr Informationen? Borkenkäferplage - Die Zerstörung der deutschen Wälder

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Quellen: Weltnaturschutzorganisation (IUCN), Spiegel-Online

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