Liebe Leserin, lieber Leser,
seit 2020 stolzer Besitzer einer kleinen Kuhherde von mittlerweile sieben Kühen, feiern wir heute den Tag der Kuh. Höchste Zeit, die friedlichen Wiederkäuer genauer unter die Lupe zu nehmen und Ihnen heute einige Fakten über Kühe näher zu bringen.
Kühe werden bereits seit Jahrhunderten in verschiedenen Kulturen und Traditionen als heilig angesehen. Bereits im alten Ägypten galt das Rind als Lieferant von Nahrung sowie Kleidung und war zudem wichtiger Pfeiler in der Landwirtschaft. Heute wird die Kuh insbesondere in Indien als heilig angesehen und hat einen hohen Stellenwert innerhalb der indischen Kultur. In früheren Zeiten hatte die Kuh auch hier buchstäblich die Funktion des Erhalters, denn sie lieferte neben Nahrung und Bekleidung auch Dünger, Medizin und Arbeitskraft. Auch heute dient sie noch vielen Bauern als Zugtier und unterstützt damit die Landwirtschaft.
Kühe sind soziale Tiere, die in ihrer Herde nicht nur mehr als 100 andere Herdentiere erkennen können, sondern innerhalb dieser auch enge Freundschaften schließen. Die Kuhfreundschaft drückt sich insbesondere darin aus, dass die Kühe sich gegenseitig Ablecken oder auf der Weide neben der Freundin fressen und ruhen.
Bis zu 200 Liter Speichel produziert eine Kuh täglich! Der Grund für diese Menge an Speichel ist das Wiederkäuen, welches Kühe sage und schreibe bis zu 9 Stunden am Tag betreiben.
Rinder können Gerüche aus einer Entfernung von bis zu zehn Kilometern wahrnehmen! Zudem hören sie tiefe und hohe Frequenzen in einem Ausmaß, welches menschliche Fähigkeiten weit übersteigt. Kühe haben zudem immer alles im Blick - ihr Blickfeld umfasst ganze 360 Grad - wenn für unsere Verhältnisse auch relativ unscharf: Die Sehschärfe von Kühen beträgt im Vergleich zum Menschen bloß 30 Prozent. Anders verhält sich das im Bewegungssehen: Kühe nehmen 40 bis 60 Bilder pro Sekunde wahr, wir Menschen hingegen nur etwa 25.
Nutzt man die richtige Beweidungsform und beachtet die natürliche Balance zwischen Graslandschaft und Tiereinwirkung, kann die Beweidung mit Kühen sowohl zum Natur- als auch Klimaschutz beitragen, indem Biodiversität gefördert, Humus im Boden aufgebaut und damit CO2 gespeichert wird. Eine regenerative Art der Beweidung testen wir momentan mit der Methode des "Ganzheitlichen Weidemanagements", bei der die Kühe eine räumlich begrenzte Weide über einen nur kurzen Zeitraum abfressen, danach weiterziehen und der Weide eine lange Ruhephase zugute kommt.
Mehr zum Management unserer Kuhherde und zu dieser selbst erfahren Sie hier!
Viele Grüße aus Wiesbaden,
Ihr Naturefund-Team
Ein großer Dank geht an die Deutsche Postcode Lotterie, dank der wir dieses Projekt zur Regenerierung von Ökosystemen initiieren und umsetzen konnten!