Schmaler Flusslauf fließt durch dichten Wald
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Wälder für das Klima

Eine aktuelle, im Fachjournal Nature erschienene Studie zeigt: Aufforstungen und Instandsetzungen bestehender Wälder könnten weltweit 226 Gigatonnen Kohlenstoff binden.

Der Wald als wichtige Kohlenstoffsenke

Bei der durch die ETH Zürich koordinierten Studie haben Fachleute von mehr als 200 Institutionen weltweit mitgewirkt. Kombiniert wurden dabei sowohl am Boden gewonnene Daten zur Biomasse als auch Daten zur Satellitenmessungen. Diese wurden mithilfe verschiedener Modellierungen mit der Auflösung von einem Quadratkilometer ausgewertet. Um dabei das gesamte CO2-Speicherpotenzial der Wälder weltweit zu ermitteln, wurde neben der Kohlenstoffspeicherung in den Bäumen selbst auch die in den Wurzelsysteme sowie im Totholz in die Studie mit einbezogen. 

139 Gigatonnen mehr Kohlenstoff könnten laut Studie auf heutigen Waldflächen und 87 Gigatonnen auf Regionen mit geringem menschlichem Einfluss gespeichert werden. Das größte Potenzial sieht die Studie darin, degradierte Wälder wiederherzustellen. Daneben sei es aber auch wichtig, ungenutzte entwaldete Flächen wieder aufzuforsten.

Nachhaltige Landnutzung von entscheidender Bedeutung

Weitere Forschende sehen die in der Studie veröffentlichten Zahlen teilweise kritisch. So sei das Potenzial von landwirtschaftlich genutztem Grünland, Weideland, Ackerland sowie dicht besiedelte Räumen in der Studie ausgeklammert. Dies würde aber das Potenzial unterschlagen, was beispielsweise durch die Anwendung von Agroforstwirtschaft auf manchen der Flächen erzielt werden könnte.

Zudem sei die Aufforstung von degradierten Flächen zwar ökologisch mehr als wünschenswert, die damit einhergehende Speicherung von Kohlenstoff würde allerdings stark verzögert erfolgen. Mit der Menge der Kohlenstoffbindung in der Studie könne man erst in 100 bis 200 Jahren rechnen, auch wenn man sofort und flächendeckend mit der Umsetzung von Maßnahmen beginnen würde.

Nichtsdestoweniger ist sich die Wissenschaft einig, dass die Wiederaufforstung von Wäldern mittel-bis langfristig ein wichtiger Baustein dafür ist, die Klimakrise abzumildern. Daneben sei es insbesondere kurzfristig gedacht genauso wichtig, die Abholzung alter Wälder zu verhindern – insbesondere die nachhaltige Waldnutzung, beispielsweise in Form von Agroforst-Systemen, könnte dahingehend ein wichtiger Schlüssel sein – und zeitgleich den Ausstoß von Treibhausgasen zu mindern. 

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Quellen:

natureRiffReporter

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