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Der Wald als Feuerwehr

Angesichts der Waldbrände in Südeuropa und einer tragischen Feuersbrunst in Zentralspanien, der am vergangenen Wochenende elf Forstarbeiter zum Opfer fielen, fordern der WWF und andere Naturschutzorganisationen, dass die aufwändige und sogar lebensgefährliche Bekämpfung von Bränden durch Präventivmaßnahmen zum Schutz der Wälder ersetzt wird. Nur so können weitere Feuersbrünste mit verheerenden Auswirkungen vermieden werden.

800.000 Hektar Wald verbrennen jedes Jahr

Liebe Leserin, lieber Leser, Im Mittelmeerraum verbrennen jedes Jahr rund 800.000 Hektar Wald - eine Fläche, die der Größe Korsikas oder Kretas entspricht. Viele Brände werden direkt oder indirekt durch Menschen verursacht - sei es durch bewusst gelegte oder fahrlässig verursachte Feuer. Diese entstehen meist bei hochsommerlichen Temperaturen und Trockenheit durch achtlos weggeworfene Zigarettenstummel, Glasscherben oder Lagerfeuer. Nach Angaben des WWF sind allein in Spanien jedes Jahr schätzungsweise 160 Waldbrände auf Lagerfeuer zurückzuführen.

Intensität der Waldbrände nimmt zu

Wälder in ihren natürlichen Zustand können dabei die verheerenden Auswirkungen der meisten Brände mildern. Je natürlicher ein Wald ist, umso weniger anfällig ist er für eine Feuersbrunst, wie wir sie in diesem Sommer in Südeuropa erleben. Gemäß Statistiken stieg die Häufigkeit und Intensität von Waldbränden in den vergangenen hundert Jahren deutlich an. Zwar gehören Waldbrände in vielen Regionen der Welt zum natürlichen Ablauf dazu. Doch überall dort, wo sie am falschen Ort, zur falschen Zeit, zu stark und zu häufig auftreten, bedrohen sie das gesamte Ökosystem Wald und verursachen Kosten in Milliardenhöhe.

Natürliche Wälder sind feuerfester

Der WWF empfiehlt daher, möglichst den natürlichen Zustand aller Wälder zu bewahren und bei Wiederaufforstungen auf heimische Hölzer und Sträucher zu setzen. Diese sind wesentlich feuerfester und widerstandsfähiger als die zum Beispiel im Mittelmeerraum mittlerweile weit verbreiteten Eukalyptus-Monokulturen. Wo immer es möglich ist, sollte die Natur sich selbst regenerieren dürfen. Auch tote Bäume gehören zu jedem Wald. Sie tragen dazu bei, dass die Böden weniger austrocknen und sich ein Feuer nicht so schnell ausbreiten kann. Die entscheidene Frage wird sein, ob es der Forstwirtschaft und den Regierungen gelingen wird, langfristige Maßnahmen zu ergreifen, damit sich solche Ereignisse wie in diesem Sommer sich nicht wiederholen.

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