Einst zogen Auerochse und Wildpferd durch unsere Landschaften. Mit ihren Hufen und ihrer Art zu grasen schufen sie kleinteilige Biotope für zahlreiche Insekten und Vögel. Als der Mensch sie aus der Landschaft verdrängte, verschwand auch ihre wichtige ökologische Funktion. Naturefund und die Naturforschende Gesellschaft Altenburg e. V. (NfGA) starteten daher eine Zusammenarbeit, um die großen Weidetiere wieder zurück in unsere heimischen Wälder und Wiesen zu bringen.
Als erstes gemeinsames Projekt soll in der Uhlstädter Heide in Thüringen eine „Wilde Wald-Weide“ entstehen. Es ist das einzige Wald-Weide-Projekt dieser Art in Europa. Dabei werden Taurusrinder, eine phänotypische Rückzüchtung des Auerochsen, und Exmoor-Ponys in einem 577 ha großen Wald ausgewildert, wo sie dann ganzjährig wild und frei grasen können und so die verschwundenen Lebensräume wieder schaffen. Weitere gemeinsame Projekte mit Wilden Weiden sollen folgen.
Es gab drei große Wildrinder in Europa: den Wisent, den Wasserbüffel und den Auerochsen. Der Auerochse ernährte sich vor allem von Gras. Mit seiner Art zu grasen schuf er zusammen mit dem ebenfalls grasfressenden Wildpferd halboffene Landschaften. Diese ökologische Funktion der großen Grasfresser war immens wichtig, denn sie schufen Lebensraum für eine Vielzahl von Tieren und Pflanzen, die in dichten, dunklen Wäldern nicht existieren können. Zahlreiche Vögel, Insekten und unzählige andere Arten hatten sich an diese halboffenen Landschaften angepasst.
Das Taurusrind ist eine Abbildzüchtung des urtümlichen Auerochsen, der im 17. Jahrhundert in Deutschland ausgerottet wurde. Entstanden ist das Taurusrind durch eine Weiterzüchtung des Heckrinds und Einkreuzungen verschiedener alter Rinderarten, in denen man noch Gene des Auerochsen vermutet. Durch ihre hohe Widerstandskraft gegenüber Witterungseinflüssen eignen sich die Wildrinder sehr gut zur ganzjährigen Beweidung.
Wir wollen gemeinsam die ganzjährige Freilandhaltung von Exmoor-Ponys und Taurusrindern voranbringen. Daher unterstützt Naturefund die NfGA bei mehreren Wilde-Weide-Projekten an verschiedenen Standorten. Naturefund will vor allem eine neue, alte Form der Tierhaltung wieder in die Landschaft bringen und so die Vielfalt an Arten und Lebensräumen auf Weide und auch in großen Waldgebieten wie der Uhlstädter Heide erhöhen. Ein neuer Waldlebensraum soll entstehen, in dem natürliche Prozesse wieder ablaufen können und ein strukturreicher Wald entsteht.
„Die Kooperation mit Naturefund ist uns hochwillkommen“ bestätigt Nico Kießhauer, der im Auftrag der Naturforschenden Gesellschaft Altenburg den Tierbestand betreut: „So kann die aufwendige Weidelogistik nachhaltig gesichert werden. Das legt den Grundstein für unsere wissenschaftlichen Untersuchungen und die Erforschung des Verhaltens halbwilder Rinder und Pferde in der Landschaft.“
Naturefund und die NfGA schaffen Lebensräume für viele heimische Arten und Platz für Auerochsen und Wildpferde in unserer Landschaft. Helfen Sie uns dabei! Schon fünf Euro sichern 3 m² der Wilden Weiden und helfen, eine natürliche Walddynamik zu erschaffen!
Naturefund wurde mit dem Energy Globe Award und der UN Dekade für biologische Vielfalt geehrt. Alle Auszeichnungen
Naturefund folgt der freiwilligen Selbstverpflichtung der Initiative Transparente Zivilgesellschaft (ITZ) und veröffentlicht wichtige Zahlen und Daten zur gemeinnützigen Arbeit und dem Umgang mit Fördermitteln. Alle Informationen finden Sie auf unserer Seite Transparenz.
Wirtschaftsprüfer und Finanzamt bestätigen integre Arbeit. Erfolgreiche Prüfung von Naturefund durch Wirtschaftsprüfer: Der Verein setzt die Spenden sachgerecht für Naturschutzprojekte ein. Der Eigenanteil bei Projektspenden liegt bei 20 % und darunter.