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Kampf um den Regenwald

In Brasilien demonstrieren Indigene Völker für den Erhalt ihres Lebensraums.

Der größte Regenwald

Es gibt nur noch drei große Regenwaldregionen auf der Erde. Neben dem Amazonas Regenwald gehören hierzu auch der südostasiatische Regenwald und das Kongo Becken. Die besonderen klimatischen Bedingungen sorgen dafür, dass man in den Wäldern eine unvergleichliche Biodiversität findet. Tiere und Pflanzen, die andernorts ausgestorben sind, haben hier einen letzten Zufluchtsort gefunden. Mit über 4,9 Millionen Quadratkilometern liegt der größte Teil des Amazonas-Regenwaldes in Brasilien. Jedoch hat eine Auswertung des brasilianischen Nationalinstituts für Weltraumforschung (INPE) ergeben, dass zwischen 1988 und 2018 allein im brasilianischen Gebiet 436.600 Quadratkilometer abgeholzt wurden.

Die Indigenen Völker wehren sich

In den brasilianischen Wäldern leben noch immer Indigene Völker. Eigentlich wurde ihr Lebensraum mit der brasilianischen Verfassung von 1988 geschützt und die wirtschaftliche Ausbeutung des Landes an diesen Stellen verboten. Doch der aktuelle Kurs des amtierenden Präsidenten Bolsonaro geht in eine andere Richtung. Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Einschränkung der Kompetenzen der „Funai“-Behörde, die zum Schutz der Rechte der Ureinwohner eingerichtet wurde. Die Zuständigkeit für die Ausweisung der indigenen Schutzgebiete liegt jetzt stattdessen in den Händen des Landwirtschaftsministeriums, das wiederum von der Agrarlobby und den Sojabauern beeinflusst wird.

Die Nutzung der Flächen als Agrarland und die Suche nach Bodenschätzen, drängen die indigenen Völker immer weiter zurück und auch die Tiere verlieren ihren Lebensraum. Aus diesem Grund demonstrieren derzeit hunderte Indigene in der Hauptstadt Brasiliens gegen die Öffnung des Naturreservats für den Bergbau.

Unterstützung durch die Wissenschaft

In einem offenen Brief haben sich jetzt 600 Wissenschaftler in der Fachzeitschrift „Science“an Bolsonaro gewendet. Sie betonen darin die entscheidende Rolle des Regenwaldes für die Stabilität des globalen Klimas. Gleichzeitig sprechen sie einen Appell an die EU-Staaten aus, da sich diese derzeit in Verhandlungen mit der lateinamerikanischen Regionalorganisation Mercosur befinden. Die EU solle bei den Verhandlungen den Schutz der Umwelt und der Menschenrechte achten. Durch den Import brasilianischer Landwirtschaftsprodukte, sei die EU mit verantwortlich für die Abholzung des Regenwaldes.

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