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Der Klimateufelskreis

Derzeit wüten weltweit zahlreiche Waldbrände, die teilweise nur schwer oder auch gar nicht zu bändigen sind. Ob in Deutschland, Griechenland, auf der Urlaubsinsel Gran Canaria oder auch in der Arktis oder Sibirien: Vielerorts zerstören Brände große Waldgebiete.

Waldbrand in Sibirien und seine Folgen

Seit rund zwei Monaten lodern Flammen in der russischen Tundra und Taiga. Zunächst bemerkten Bewohner einen Brandgeruch und eine verschlechterte Sicht, doch mitlerweile sind  bereits 3 Milliarden Hektar Wald den Flammen zum Opfer gefallen. Auf weiteren 125.000 Hektar sind die Waldbrände noch aktiv. Auch wenn  Einsatzkräfte der Armee und der Feuerwehr das Feuer langsam unter Kontrolle zu bringen scheinen, sind die Auswirkungen und Folgen für Mensch und Klima verheerend.

Gerade in Sibirien oder auch in der Arktis, wo ebenfalls in diesem Jahr schon zahlreiche Brände wüteten, scheinen die Auswirkungen für unser Klima besonders verherrend zu sein. Das Feuer fördert das Auftauen der Permafrostböden, wodurch große der darin gespeicherten Mengen an CO2 freigesetzt werden. Zudem sind etliche Bäume, die das freigesetzte CO2 absorbieren könnten, durch die Brände verbrannt, was wiederum die Wahrscheinlichkeit neuer Waldbrände erhöht. Somit handelt es sich um eine Teufelskreis, der kaum aufzuhalten ist. Zwar können zerstörte Gebiete grundsätzlich schnell wieder mit neuen Bäumen bepflanzt werden, allerdings müssten rund hundert Jahre vergehen, bis dies in etwa dem ursprünglichen Zustand entsprechen würde und sich der Waldbestand von den Waldbränden erholt.

Ursprung der Waldbrände

Zwar sind Waldbrände Bestandteil der Naturdynamik, dennoch haben nur noch ca. 5 % aller Waldbrände in Europa einen natürlichen Ursprung. Lange trockene Sommermonate sowie die Fahrlässigkeit vom Menschen gelten als Hauptursache für die Waldbrände. Klima und Witterungsgeschehen beeinflussen Intensität und Dauer der Brände. So kann es selbst im Winter bei fehlender Schneedecke zu Waldbränden kommen. Auch der Waldbestand spielt eine bedeutende Rolle: besonders jüngere und lichte Nadelwälder mit dichtem Unterwuchs und üppiger Bodenvegetation sind stark waldbrandgefährdet. Die Holzeigenschaften der Bäume sind ebenfalls von hoher Bedeutung, wie beispielsweise das Vorhandensein von Harzen und ätherischen Ölen.

Wird es in Zukunft mehr solcher großen Waldbrände geben?

Auch zukünftig ist das Risiko von Waldbränden besonders hoch einzustufen. Die Klimaerwärmung wird Prognosen zufolge auch in Zukunft heiße und trockene Monate mit sich bringen. Trockenheit und heiße Temperaturen machen Laub und Bäume zu tickenden Zeitbomben und besonders anfällig für Feuer. Doch wir können etwas tun: Zum einen liegt es in unserer Verantwortung unseren ökologischen Fußabdruck möglichst klein zu halten, sodass die Erderwärmung nicht weiter angeheizt wird. Zum Anderen dürfen wir nicht achtlos und fahrlässig mit Feuer umgehen, so hätten viele Brände gar vermieden werden können. 

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